Zum Glück hatten wir Glück!
ZdK-Präsidentin Dr. Irme Stetter-Karp würdigt verstorbenen Alois Glück beim Trauerstaatsakt in München
„Zum Glück hatten wir Glück!“ Mit diesen Worten würdigte Irme Stetter-Karp das langjährige Wirken Alois Glücks im Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK). Beim heutigen Trauerstaatsakt im Münchner Liebfrauendom erinnerte sie an seine großen Verdienste um die katholische Zivilgesellschaft in Deutschland.
Seine Jahre als ZdK-Präsident von 2009 bis 2015 seien „Zeiten des Umbruchs“ gewesen. „Der Umwelt- und Kulturwandel forderte heraus, es gab viele Diskussionen. Auch in der Kirche kam es zu deutlichen Veränderungen, die Alois Glück mitgestaltete und da steuerte, wo es ihm möglich war.“ Glück, der in Politik und Kirche als „wandelnder Vermittlungsausschuss“ gegolten habe, habe klare Ziele verfolgt, mit Fairness, Herzlichkeit und Durchsetzungsvermögen. „Mitgestalten! Nach den Werten, die wir mit unserem Glauben verbinden!“ Diese Maxime sei für ihn handlungsleitend gewesen, wie er es selbst noch vor wenigen Monaten in einer Gesprächsreihe des ZdK formuliert habe.
Alois Glück habe sich für den Schutz des ungeborenen Lebens, für eine nachhaltige Familienpolitik und für ein würdiges Sterben mit Hospiz- und Palliativversorgung engagiert. „Die Liebe zur Schöpfung“ habe sich auch darin gezeigt, wie er sich für den Erhalt der Natur einsetzte.
Stetter-Karp erinnerte an Alois Glücks Engagement für Donum Vitae und sein unbeirrtes Werben für die staatlich anerkannte Schwangerenkonfliktberatung gegenüber den deutschen Bischöfen und Rom. 2010, nach dem Bekanntwerden des Missbrauchsskandals in der katholischen Kirche, sei Glück ein entschlossener Verfechter der Aufarbeitung und des offenen Dialogs gewesen.
Als er sich nach seiner ersten Amtsperiode 2013 erneut zur Wahl als ZdK-Präsident gestellt habe, sei diese Geradlinigkeit gewürdigt worden: „Er wurde er mit 97 Prozent der Stimmen von unserer Vollversammlung wiedergewählt.“
Für Glück habe Katholischsein immer bedeutetet, ein kritischer Katholik zu sein. „So handeln, dass man vor sich selbst geradestehen kann! Das war seine Richtschnur.“ Das Leben des Bayern sei gehalten und getragen gewesen von seinem Glauben und seiner Fähigkeit, auch auf schwierigen Etappen das Gespräch zu suchen. „Ihm gelang die Verbindung zu Menschen. Ihm gelang Veränderung. In Zeiten des Umbruchs blieb sein Glaube sein Kompass“, sagte Irme Stetter-Karp. Das ZdK sei Glück „zu höchstem Dank verpflichtet. Seine Stimme ist uns Mahnung und Ansporn, nicht nachzulassen im Engagement für ein zukunftsfähiges Christsein.“
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