Frauen in Leitungspositionen
Für das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) ist die gleichberechtigte Übernahme von Führungspositionen in der Kirche seit vielen Jahren ein zentrales Anliegen. Ziel ist die paritätische Beteiligung von Frauen und Männern an Leitungspositionen auf allen Ebenen des Laienkatholizismus und in allen kirchenrechtlich möglichen Bereichen der katholischen Kirche. Das forderte schon 2011 die Erklärung "Für ein partnerschaftliches Zusammenwirken von Frauen und Männern in der Kirche". Dazu hat das ZdK intern und beim Synodalen Weg zusammen mit der DBK umfassende Konzepte erarbeitet, um die Geschlechtergerechtigkeit in Leitungspositionen zu verbessern.
Im Jahr 2014 führte das ZdK in Zusammenarbeit mit Dr. Stefanie Conein, Büro für Evaluation und wissenschaftlichen Service (Bonn), die Online-Befragung “Frauen in Leitungspositionen im Zentralkomitee der deutschen Katholiken, in den Diözesanräten und in den Organisationen der AGKOD” durch. Das Ergebnis fiel positiv aus: Auf allen Ebenen des Laienkatholizismus in Deutschland sind Frauen bereits zu mehr als einem Drittel in Führungspositionen präsent – im ZdK selbst wie auch in den Diözesanräten, den katholischen Verbänden und Organisationen und dem Katholikentag. Das ZdK-Präsidium appellierte zugleich an alle katholischen Laienräte und -organisationen, Frauen gezielt zu fördern und sich auch künftig für eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern in den eigenen Leitungsstrukturen einzusetzen (soweit sie nicht Frauen- oder Männerverbände sind).
Um mögliche Entwicklungen festzustellen, wurde die Umfrage fünf Jahre später wiederholt. Die Ergebnisse der Befragung 2019 zeigten, dass die Frauenanteile in den untersuchten Leitungsgremien nach wie vor außergewöhnlich hoch sind: In nahezu allen abgefragten Positionen ließ sich ein Frauenanteil zwischen 35 und 40 Prozent feststellen. Gleichzeitig konnten die Anteile seit der letzten Befragung 2014, wenn überhaupt, nur minimal gesteigert werden. Parität - das zeigte die Studie – ist keine Frage der Zeit. Es bedarf einer gezielte Frauenförderung in der gesamten katholischen Laienarbeit.
Für die Gesamtkirche in Deutschland wurde beim Synodalen Weg zusammen mit der Deutschen Bischofskonferenz der Beschlusstext “Präsenz und Leitung – Frauen in Kirche und Theologie” in erster Lesung behandelt. Er knüpft an zentrale Aspekte an und fordert eine strukturwirksame Gleichstellungsarbeit für die Bistümer sowie die theologischen Ausbildungsstätten in Deutschland. Auch die pastoralen Ausbildungen sind Thema. In vielen Bereichen von Kirche und Theologie ist eine stärkere Präsenz von Frauen in Leitungspositionen, Forschung oder in Entscheidungs- und Beratungsgremien kirchenrechtlich schon heute möglich. Der Synodale Ausschuss ist derzeit damit beauftragt, den Beschlusstext für die Kirche in Deutschland zu finalisieren.
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Marie Raßmann
Referentin in der Abteilung Theologie und Glaube
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E-Mail: marie.rassmann(at)zdk.de