„Wir sind eine lernende Organisation“
ZdK arbeitet an Reform seiner Gremien
Mit einer lebhaften und konstruktiven Diskussion zur Reform des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) ist heute die Vollversammlung in Berlin zu Ende gegangen. Nachdem die Mitglieder am Freitag bereits ein Leitbild beschlossen hatten, das Selbstverständnis und Ziele des ZdK formuliert, stehen Entscheidungen über seine künftige Gestalt und Arbeitsweise an. Die Vollversammlung sprach sich am Samstag entschieden für Neuerungen in Statut und Geschäftsordnung aus. Mit großer Mehrheit stimmte sie dafür, eine Unvereinbarkeitsklausel der Mitgliedschaft für erklärte Feinde der Demokratie zu formulieren.
„Das ZdK engagiert sich für Demokratie und Menschenwürde. Was das in diesen politisch herausfordernden Zeiten heißt, erleben wir täglich“, sagt ZdK-Präsidentin Dr. Irme Stetter-Karp. „Wir sind uns sicher, dass Demokratie ernst zu nehmen auch bedeutet, Institutionen und Gremien von innen heraus zu verändern. Das ZdK ist eine lernende Organisation. Wir verändern unsere Prozesse, unser Miteinander, unsere Strukturen, um den aktuellen Anforderungen gerecht zu werden. Damit hat diese Vollversammlung in großem Stil begonnen.“
In einer Reihe von Beschlüssen formulierte das ZdK zudem aktuelle politische Prioritäten sowie Erwartungen im kirchlichen Raum. Die Mitglieder forderten, Asyl- und Migrationspolitik gerade in Zeiten der Krise menschenwürdig zu gestalten, das von der Bundesregierung angekündigte Gewalthilfegesetz zügig zu verabschieden und den Bundestag aufzufordern, in Artikel 3, Absatz 3 des Grundgesetzes explizit die Rechte von LSBTIQ+-Personen zu stärken und diese Personengruppe vor Diskriminierung besser zu schützen. Zu einem Initiativantrag des ZdK-Präsidiums und der Sprecher*innen der ZdK-Sachbereiche, die Demokratie zu stärken und sich engagiert einzumischen, hatte es bereits zum Auftakt der Vollversammlung einhellige Zustimmung gegeben.
Auf dem kirchlichen Feld forderte die Vollversammlung, die Katholikentage forciert ökumenisch zu gestalten, den Dialog mit katholischen Gruppen außerhalb des ZdK auszubauen und die Öffentlichkeitsarbeit für die Ergebnisse des Synodalen Weges zu intensivieren. Zur Grundordnung des kirchlichen Dienstes – die von der ZdK-Vollversammlung nochmals ausdrücklich begrüßt wurde – werden die deutschen Bischöfe aufgefordert, im Blick auf ehrenamtlich für die Kirche Tätige Nachbesserungen vorzunehmen. Die ZdK-Vollversammlung stimmte zudem mehrheitlich einem Initiativantrag zu, der die deutschen Bistümer auffordert, bei zivilrechtlichen Klagen von Betroffenen sexueller Gewalt auf die Einrede der Verjährung zu verzichten. Alle Beschlüsse sind auf https://www.zdk.de/positionen abrufbar.
In einem Barcamp zum Thema „Demokratie bewahren“ hatte die Vollversammlung am Freitag neue Denk-, Diskussions- und Planungsräume eröffnet. „Es ist gelungen, den Zusammenhalt zu stärken und die vielfältige Demokratiearbeit unserer Mitglieder sichtbar zu machen“, sagt ZdK-Generalsekretär Marc Frings. „Daraus werden neue Allianzen erwachsen“, ist er sich sicher. „Es ist dem ZdK ein großes Anliegen, die parlamentarische Demokratie gerade in Zeiten ihrer Gefährdung durch radikale und demokratiefeindliche Kräfte zu stärken. Wir setzen auf verantwortliche Freiheit, auf gerechte Teilhabe und auf die unbedingte Wahrung der Menschenwürde.“
Pressemitteilung: „„Wir sind eine lernende Organisation““ als PDF
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