Katholische Verbände und Organisationen diskutieren Herausforderungen der digitalen Transformation

Studienteil der Delegiertenversammlung der AGKOD

Digitalisierung als Herausforderung und Chance für katholische Organisationen ist das Thema des Studienteils der 26. Delegiertenversammlung der Arbeitsgemeinschaft der katholischen Organisationen Deutschlands (AGKOD), die am Freitag und Samstag im Kardinal Schulte Haus in Bensberg tagt.

Katharina Norpoth, Vorstandsmitglied der AGKOD und Bundesvorsitzende des BDKJ forderte in ihrer Einführung dazu auf, die Digitalisierung in Verbänden und Organisationen zur Stärkung der Teilhabegerechtigkeit und der digitalen Mündigkeit von Mitgliedern und Mitarbeitern zu nutzen.

In mehreren Workshops arbeiteten die rund 130 Delegierten an Fragen der Veränderungen durch digitale Transformation im Bereich der internen und externer Kommunikation, der Arbeitsprozesse und der ethischen Herausforderungen.

Eva Maria Welskop-Deffaa, Vorstand für Sozial- und Fachpolitik im Deutschen Caritasverband, forderte in ihrem Vortrag dazu auf, die Folgen der digitalen Transformation im politischen Diskurs aus der ausschließlichen Konzentration auf wirtschaftliche Prozesse zu befreien. Digitalisierung werde auch zu tiefgreifenden Veränderungen für die sozialen Sicherungssysteme führen. Insbesondere die „Entbetrieblichung“ der Arbeit werde die traditionelle Bindung sozialer Sicherung an abhängige Beschäftigung „im Mark treffen“. Hier sieht Welskop-Deffaa erheblichen Handlungsbedarf in der Politik und tiefgreifenden Verständniswandel in der ganzen Gesellschaft.

Für die Anbieter sozialer Dienstleistungen und Beratung sieht sie besonders die Aufgabe, die soziale Infrastruktur so zu verändern, dass sie die Rat und Hilfe suchenden Menschen in ihrer digitalisierten Lebenswelt erreichen können. „Netzpolitik muss ein Bestandteil der Sozialpolitik werden“, forderte Welskop-Deffaa.

Für katholische Verbände und Organisationen sieht sie die Chance, mit Vernetzung von Energien und Kompetenzen auch als kleiner „Player“ ihren Platz in dieser digitalen Welt zu finden.

Die Delegiertenversammlung tagt alle zwei Jahre, immer verbunden mit einem eintägigen Studienteil. In diesem Jahr wählt sie einen neuen Vorstand, in zwei Jahren ihre Mitglieder im Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK).

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