ZdK fordert Sonntagsschutz auch am kommenden Heiligen Abend

Vollversammlung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) am 24./25. November 2017

Aus aktuellem Anlass spricht sich das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) gegen eine Öffnung der Geschäfte am Heiligen Abend in diesem Jahr aus. Das ZdK warnt zudem grundsätzlich vor einer weiteren Liberalisierung des Ladenschlusses am Sonntag, insbesondere, da derzeit in mehreren Bundesländern Gesetzesinitiativen diskutiert werden.

Zur Begründung argumentiert die ZdK-Vollversammlung:

Durch Bezug auf Artikel 139 der Weimarer Verfassung bekräfigt das Grundgesetz: „Der Sonntag und die staatlich anerkannten Feiertage bleiben als Tage der Arbeitsruhe und der seelischen Erhebung gesetzlich geschützt.“ Seit der Föderalismusreform im Jahre 2006 obliegt der Ladenschluss der Zuständigkeit der Länder. Etliche Bundesländer haben seitdem die bisherigen Regelungen erheblich gelockert.

Gemeinsame freie Zeit ist für das gesellschaftliche Leben besonders wertvoll. Sie gibt den Menschen Gelegenheit für familiären und freundschaftlichen Austausch, gemeinsame Aktivitäten, Feste und Begegnungen. Hierin liegt die Bedeutung des Wochenendes, an dem für die meisten der eng getaktete Alltag unterbrochen wird, und insbesondere des Sonntags, an dem weithin keine Erwerbsarbeit geleistet und keine Käufe getätigt werden. Diese gemeinsame Zeit ist unerlässlich für Familien, Freundeskreise und Verbände, für Kirchengemeinden und andere religiöse Vereinigungen. Die Menschen brauchen verlässliche und geschützte Ruhephasen, in denen sie zu sich selbst finden und wieder Kraft tanken können.

Die Informations- und Kommunikationstechnologie ermöglicht eine räumliche und zeitliche Flexibilisierung der Erwerbsarbeit. Hier liegen auch große Chancen für die Beschäftigten. Angesichts zunehmend individualisierter Zeiten für Erwerbsarbeit, Sorgearbeit und Freizeit kann aber aus dem Blick geraten, wie wichtig für eine Gesellschaft Zeiten sind, in denen fast alle von Erwerbsarbeit freigestellt sind und deshalb Zeit für gemeinsames Leben und Erleben haben.

Diesen Artikel teilen:
Schlagworte