ZdK würdigt Konzil von Nicäa als „Schlüsselmoment einer synodalen Kirche“

ZdK-Präsidentin Stetter-Karp sieht im Jubiläum des Ökumenischen Konzils von 325 Impulse für heute

„Synodalität ist kein Selbstzweck, sondern stärkt die Glaubwürdigkeit der Kirche.“ Mit diesen Worten würdigt die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Dr. Irme Stetter-Karp, das Erste Ökumenische Konzil der Kirche, das sich zum 1700. Mal jährt. Es tagte im Jahr 325 in Nicäa. „An Ostern wird die Bedeutung dieses Konzils besonders präsent“, so die ZdK-Präsidentin. „Wir feiern die Auferstehung Jesu, der in diesem Konzil als Licht vom Licht bezeugt wird. Das Kirchenparlament des 4. Jahrhunderts schärfte das christliche Glaubensbekenntnis durch kollektive Beratung und Entscheidung. Das war ein Schlüsselmoment. Heute ist dies ein Impuls dafür, die Synodalität der Kirche neu zu beleben und auf die Kraft der Gemeinschaft zu setzen, innerkirchlich und im weiten Raum der Ökumene.“

Das Jubiläum von Nicäa inspiriere zu „mutigen Schritten nach vorn“, so Stetter-Karp. „Es erinnert uns daran, dass die Kirche immer von Spannungen, theologischen Auseinandersetzungen und Machtfragen geprägt war. Damals war es Kaiser Konstantin, der mit dem Ziel der Befriedung von Kirche und Gesellschaft an einer Klärung theologischer Fragen interessiert war. Er hatte die Macht, das Konzil einzuberufen. Aber dieses Konzil selbst war es, das sich einigte. Auch heute braucht Synodalität ein offenes Miteinander. Die gemeinsame Suche nach dem richtigen Weg in die Zukunft prägt deshalb zurecht den weltkirchlichen synodalen Prozess und den Synodalen Weg in Deutschland.“

„2025 ist ein besonderes Jahr für die Ökumene“, sagt Prof. Dorothea Sattler, katholische Theologin und Sprecherin des ZdK-Sachbereichs „Theologie, Pastoral und Ökumene“. „Denn im Jahr 325 wurde beim Konzil von Nizäa ein Glaubensbekenntnis formuliert, das auch nach 1700 Jahren noch von vielen Christinnen und Christen in Gottesdiensten gesprochen wird. Das ZdK gedenkt dieses besonderen Ereignisses mit Freude und Dankbarkeit.“ Die Vertretung der katholischen Zivilgesellschaft in Deutschland sei dem Konzil von Nicäa in dreifacher Weise verbunden: „Das ZdK ist ökumenisch engagiert. Es betrachtet synodale Beratung mit Achtung. Und es ist offen für den interreligiösen Dialog.“   

Sattler hofft, dass ökumenische Bemühungen dazu führen, „dass das Osterfest – wie es in diesem Jahr gelingt - von allen Christinnen und Christen im Westen und im Osten auf Dauer zu demselben Datum gefeiert wird. Die Hoffnung auf das Leben auch im Tod verbindet miteinander. Es ist zu wünschen, dass die Anstrengungen, sich auf einen gemeinsamen Ostertermin zu verständigen, bald zum Ziel führen.“ Ebenso nötig sei „die Übersetzung der überlieferten Worte der Glaubensbekenntnisse in die Sprache von heute. Das christliche Zeugnis geschieht in einem gewaltfreien Gespräch mit allen Menschen.“ Vor allem aber verbinde das ZdK die Erinnerung an das Konzil von Nicäa mit dem gesellschaftlichen Interesse an einem argumentativ begründeten kirchlichen Handeln, „zu dem auch die Expertise von Laien einzuholen ist“, so Sattler. 

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