„Herausragende Persönlichkeit des Laienkatholizismus“

ZdK trauert um seinen langjährigen Generalsekretär Friedrich Kronenberg

Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) trauert um seinen langjährigen Generalsekretär Dr. Friedrich Kronenberg, der am 1. Februar 2025 im Alter von 91 Jahren verstorben ist. 

„Friedrich Kronenberg war über mehr als 30 Jahre eine der herausragenden Persönlichkeiten des Laienkatholizismus in Deutschland“, würdigt ZdK-Präsidentin Dr. Irme Stetter-Karp den Verstorbenen. „Er war ein kluger Stratege, der es mit Realitätssinn, Weitsicht und überragender Kenntnis seiner Kirche verstand, Menschen und Ideen zu verbinden und auf ein Ziel hin zu lenken. Dabei war es ihm ein zentrales Anliegen, die Kirche mit der Welt und die Welt mit der Kirche zu verbinden. Das ZdK gibt im Namen seiner Familie die traurige Nachricht von seinem Tod bekannt.“

Kronenberg wurde mit 33 Jahren Generalsekretär des ZdK. In seine Amtszeit fällt die Würzburger Synode (1971-1975), die er maßgeblich mit auf den Weg brachte und deren Stellvertretender Sekretär er wurde. Auf den damaligen Beschlüssen fußen die immer noch gültigen Strukturen des Diözesanrats und der Laienvertretungen in allen Diözesen und in den Pfarreien. Veränderungen im Geiste des Zweiten Vatikanischen Konzils waren ihm wichtig. Die Unabhängigkeit der Laien, die freie Wahl der Vorsitzenden, die Eigenständigkeit der Gremien waren ihm ein Anliegen. Den aktuellen Synodalen Weg der katholischen Kirche in Deutschland betrachtete er als zukunftsweisend. 

Als Generalsekretär des ZdK hegte und pflegte Kronenberg auch die Deutschen Katholikentage. Für ihn zeigte sich in diesen Versammlungen deutlich, wie wichtig sie für die Entwicklung der vielfältigen katholischen Organisationen sind. Er krönte dieses Engagement mit seinem Einsatz für einen Ökumenischen Kirchentag, der erstmals 2003 in Berlin stattfand. 

Für sechs Präsident*innen des ZdK und drei Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz war Kronenberg ein loyaler Partner und hoch geschätzter Berater. Meist im Hintergrund wirkend, war es seine große Kunst, Notwendigkeiten in Politik, Gesellschaft und Kirche zu erkennen, Strukturen zu schaffen, die diesen Notwendigkeiten gerecht wurden, und Menschen dafür zu gewinnen, in diesen Strukturen verantwortlich aktiv zu werden.  

Anfang der 1970er Jahre wurde der Gesprächskreis „Juden und Christen“ beim ZdK unter seiner Beteiligung ins Leben gerufen. 1993 regte das ZdK unter Kronenberg die Gründung von Renovabis an. „Als Solidaritätsaktion und gesamtdeutsche Willenserklärung der katholischen Kirche hat das zu maßgeblichen Veränderungen geführt – mit den mittel- und osteuropäischen Ländern zusammen und nicht nur für sie“, sagt ZdK-Generalsekretär Marc Frings. Kronenberg selbst schrieb über die Gründung von Renovabis, die deutsche Solidarität mit den Menschen in Mittel- und Osteuropa sei damals „greifbar vorhanden gewesen, ihr musste lediglich Raum gegeben werden.“ In den Gremien des Osteuropa-Hilfswerks setzte er sein eigenes Engagement fort. Von 2001 bis 2009 war er zudem Präsident des Maximilian-Kolbe-Werkes und sorgte so für konkrete Schritte zur Aussöhnung zwischen Deutschland und Polen. In führender Funktion engagierte er sich in weiteren Verbänden und Gremien. So war er von 1982 bis 2003 Vorsitzender der Kommission für Zeitgeschichte.1999 war Kronenberg schließlich aktiv an der Gründung von Donum vitae beteiligt. Der Verein, vor allem von Persönlichkeiten des ZdK getragen, sorgte für den Verbleib einer katholischen Stimme im staatlichen System der Schwangerenkonfliktberatung, nachdem Rom den Ausstieg der deutschen Bischöfe als Träger dieser Beratung erzwungen hatte. 

Der in Gelsenkirchen geborene Kronenberg hatte dem ZdK nach dem Studium der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften zunächst als Bundesvorsitzender der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg angehört.1966 übernahm er das Amt des Generalsekretärs des ZdK, das er bis zum Ende seines Berufslebens im Jahr 1999 bekleidete. Von 1983 bis 1990 gehörte er zudem als Mitglied der CDU/CSU-Fraktion dem Deutschen Bundestag an. In den 1980er Jahren wurde ihm die Ehrendoktorwürde der Nanzan-Universität, Nagoya, angetragen und das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen. 1999 erhielt er das Offizierskreuz des Verdienstordens der Republik Polen, im Jahr 2000 das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse.

„Das ZdK verliert mit Friedrich Kronenberg einen seiner großen Gestalter und politischen Köpfe. Sein berufliches und privates Wirken war geprägt von seiner Gradlinigkeit und getragen von einem tiefen Glauben. Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken war ohne Zweifel sein Lebenswerk. In großer Dankbarkeit erinnern wir uns an ihn. Wir trauern mit seiner Familie und gedenken seiner im Gebet“, sagt ZdK-Präsidentin Stetter-Karp.

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