„Wir geben katholischen Gläubigen in Deutschland eine Stimme“

ZdK-Vollversammlung beschließt Leitbild

In Berlin hat die Vollversammlung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) heute mit großer Mehrheit ein Leitbild beschlossen. „Seit fast drei Jahren arbeitet das Generalsekretariat des ZdK in der Hauptstadt. Nach Jahrzehnten der Präsenz in Bonn hat uns der neue Standort herausgefordert, unsere Position in der sich ständig verändernden Gesellschaft durch dieses Leitbild klar zu bestimmen“, sagt Prof. Claudia Nothelle, Vizepräsidentin des ZdK und Mitglied der Leitbildkommission.  

Der Text markiert Selbstverständnis und Ziele. Er hält fest, dass das ZdK „die Anliegen der katholischen Gläubigen in Deutschland“ vertritt. Aus dem christlichen Glauben leite es den Auftrag ab, „aktuelle Themen aus Gesellschaft und Kirche“ aufzugreifen. „Positionen werden in transparenten, demokratischen Meinungsbildungsprozessen entwickelt.“ 

Das ZdK erinnert im Leitbild an seine historischen Wurzeln im Jahr 1848. Das Gründungsjahr der Deutschen Katholikentage ist zugleich der Beginn eines Bündnisses katholischer Vereine in Deutschland, die sich bürgerschaftlich einbringen und eigene Positionen gesellschaftlich zur Debatte stellen. Schon damals – so heißt es im Leitbild – hätten sich politisch denkende Katholik*innen mit „sozialer Gerechtigkeit, Bildung, demokratischen Rechte und dem Verhältnis zwischen Kirche und Staat“ beschäftigt. „Heute setzen wir uns ein für die Freiheit des Menschen und den Schutz seiner unveräußerlichen Würde. Sie ist gefährdet durch Armut und Ungerechtigkeit, Gewalt und Rücksichtslosigkeit. Daraus folgt ein konsequenter Einsatz für die Menschenrechte.“ Unter anderem zeige sich dieser im Engagement „gegen Intoleranz, Antisemitismus, Muslimfeindlichkeit und jegliche Form von Extremismus“. Das ZdK wertschätze Errungenschaften wie die „Europäische Union und andere internationale Organisationen, die für Frieden und Gerechtigkeit, Stabilität und Demokratie stehen“. 

Aus dieser Haltung resultiere auch ein kirchenpolitisches Engagement, das auf Veränderung setze. Das ZdK stehe ein für „demokratische Strukturen und Geschlechtergerechtigkeit“. Im Leitbild heißt es weiter: „Für die katholische Kirche des dritten Jahrtausends sind Synodalität und Diakonie prägend. Synodalität realisiert sich in unserem gemeinsamen Beraten und Entscheiden mit den Bischöfen als Prinzip des kirchlichen Miteinanders. Mit dem Pontifikat von Papst Franziskus sind Wege in diese Richtung auch weltweit eröffnet.“ 

Dem neuen Leitbild soll im nächsten Schritt ein überarbeitetes Statut folgen. Eine Arbeitsgruppe hat Reformvorschläge gemacht, die nun in der Vollversammlung beraten werden. 

Pressemitteilung: „Wir geben katholischen Gläubigen in Deutschland eine Stimme“ als PDF

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