Synodaler Ausschuss tagt in Wiesbaden-Naurod
Reflexion zur Weltsynode Schwerpunkt der Arbeit
In Wiesbaden-Naurod hat heute (13. Dezember 2024) die dritte Sitzung des Synodalen Ausschusses begonnen. An ihr nehmen 61 Mitglieder teil. Neben einem aktuellen Sachstand zur Arbeit der vom Ausschuss eingerichteten Kommissionen steht im Mittelpunkt der Beratungen die Frage, welche Schlussfolgerungen aus der Weltsynode in Rom für die weitere Arbeit auf dem Synodalen Weg zu ziehen sind. Der Synodale Ausschuss befasst sich dabei mit dem römischen Abschlussdokument Für eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Teilhabe und Sendung, das von Papst Franziskus als Teil des ordentlichen Lehramtes bestätigt wurde.
Die Kommissionen des Synodalen Ausschusses, die jeweils aus zehn gewählten Mitgliedern sowie Beraterinnen und Beratern bestehen, behandeln Aufgaben und Fragen, die auf dem Synodalen Weg der Kirche in Deutschland fortgesetzt erörtert werden sollen. Kommission I berät zur Synodalität als Strukturprinzip der Kirche und zur möglichen Ordnung eines Synodalen Rates. Kommission II fragt nach Evaluation und Monitoring der Umsetzung der Beschlüsse des Synodalen Weges. Kommission III kümmert sich um die Weiterentwicklung der Initiativen des Synodalen Weges.
Zum Auftakt der Beratungen in Wiesbaden-Naurod betonte die Präsidentin des Synodalen Weges und des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Dr. Irme Stetter-Karp, dass die im Oktober zu Ende gegangene Weltsynode in Rom im Synodalen Ausschuss eine wichtige Rolle spiele. „Es war eine Synode, in der nicht nur Bischöfe stimmberechtigt waren, nicht nur Priester und Ordensleute – sondern auch Frauen und Männer aus dem Laienstand. Das hat die Abstimmungen durchaus beflügelt, wie mir scheint. Freilich hätte ich mir noch mehr gewünscht, zum Beispiel eine echte Parität von Menschen mit und ohne Weihe in diesen Abstimmungen.“ Sie sei überzeugt, so Stetter-Karp, dass Papst Franziskus mit seiner Bereitschaft, das Abschlussdokument als Teil des Lehramtes zu betrachten, klar vermittelt habe: „Ihr seid Synode! Ihr seid Kirche. Erneuert eure Gemeinschaft! Wir diskutieren deshalb in Wiesbaden-Naurod, wie wir dieses Zeichen in unserer Arbeit umsetzen.“ Der Arbeitsprozess im Synodalen Ausschuss fuße auf „Wertschätzung, Würde und Wandel“, sagte sie weiter. „Alle 70 Menschen im Synodalen Ausschuss sind sich bewusst, dass sie gemeinsam Lösungen finden müssen für die Zukunft des Kirche-Seins in unserem Land.“ Das Christentum sei „nicht zum Stehenbleiben gemacht. Es ist eine Religion der Bewegung und der Bewegten. Denen, die den Synodalen Ausschuss in der Vergangenheit gern totgesagt haben, sei erwidert: Totgesagte leben länger! In Wiesbaden-Naurod beschreiten wir ganz konkret den Weg in die Zukunft. Wir sind schon unterwegs.“
Bischof Dr. Georg Bätzing, ebenfalls Präsident des Synodalen Weges und Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, hob hervor: „Wir spüren durch die Ergebnisse der Weltsynode Rückenwind für unseren Weg in Deutschland. Synodalität ist – so lautet ja der Wunsch des Papstes – ein grundlegendes Handlungsprinzip im Leben der Kirche. Ich bin dankbar für die Spitzengespräche, die wir zwischen Vertretern der Kurie und der Deutschen Bischofskonferenz im März und Juni dieses Jahres führen konnten. Das hat viel zu gegenseitigem Vertrauen beigetragen und hilft, wichtige theologische Fragen in einem ernsthaften Dialog und Ringen zu durchdringen. Ich bin froh, dass das Synodendokument von der ‚lokalen Dimension‘ der Kirche spricht, die es zu wahren gilt. So wird es jetzt unsere Aufgabe sein, die Ergebnisse der römischen Synode mit unserem Weg in einen guten Einklang zu bringen. Ich bin zuversichtlich, dass uns das gelingt.“
Für die synodale missionarische Kirche habe Papst Franziskus selbst zum Abschluss der Synode mit dem Verzicht auf ein Nachsynodales Schreiben ein wichtiges Zeichen gesetzt, so Bischof Bätzing weiter. Er habe der Weltsynode eine große Bedeutung im synodalen Prozess zuerkannt: „Ihre Beschlüsse sollen in der Weltkirche direkt umgesetzt werden – mit allem Interpretationsspielraum, den dieses Dokument mit sich bringt. Dieses gewichtige Zeichen der Wertschätzung einer synodalen Kirche und der dafür notwendigen synodalen Prozesse – gerade weil das Synodendokument Teil des Lehramtes ist – wollen wir als Bestärkung für unser gemeinsames synodales Arbeiten sehen. Deutlich sagt der Papst: ‚Ich bitte Euch, dieses Dokument anzunehmen.‘ Für uns ist klar, dass aktuell der Ort, an dem die Verstetigung von Synodalität für die katholische Kirche in Deutschland zu klären ist, der Synodale Ausschuss ist. Daher führen wir im Nachgang unseres Berichtes auch die Debatte über die Ergebnisse der Weltsynode. Der Synodale Ausschuss ist ein wichtiger Ort der Rezeption weltkirchlicher Erkenntnisse und wir stellen die Weichen einer synodaleren Kirche der Zukunft. Gleichzeitig üben wir das schon in unserem methodisch gestalteten Prozess, der selbstverständlich insgesamt ein geistlicher Prozess ist“, so Bischof Bätzing.
Hinweis:
Informationen zum Synodalen Ausschuss, zu den Mitgliedern, zur Satzung und Geschäftsordnung sind unter www.synodalerweg.de/synodaler-ausschuss verfügbar. Dort finden Sie auch die Tagesordnung und das Programm der Sitzung vom 13./14. Dezember 2024.
Pressemitteilung: „Synodaler Ausschuss tagt in Wiesbaden-Naurod“ als PDF
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