„Mit dem Herzen sprechen“

Papst Franziskus bekennt sich in der Enzyklika „Dilexit nos“ zur sozialen Verantwortung des Glaubens

In seiner heute veröffentlichten Enzyklika „Dilexit nos“ („Er hat uns geliebt“) deutet Papst Franziskus sein Pontifikat im 12. Jahr als immer neuen Versuch, „mit dem Herzen zu sprechen“ und aus dieser Haltung heraus für Menschenwürde einzustehen.

„Daran wird deutlich, wie sehr der Papst in seine religiösen, politischen, ökologischen Initiativen ein heißes Herz eingebracht hat“, sagt Prof. Thomas Söding, Vizepräsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK). „Die Sozialenzykliken vergangener Jahre – ‚Fratelli Tutti‘ über Geschwisterlichkeit und soziale Freundschaft und „Laudato si“ zum Umwelt- und Klimaschutz – setzten Zeichen. Nie sprach der Papst dabei nur über Zahlen und Fakten, sondern immer auch mit dem Herzen, von Mensch zu Mensch.“ Es sei klar zu erkennen, so Söding weiter, „dass Franziskus dies nun nochmals einordnet und damit den Gesamtzusammenhang seines Denkens und Handelns und seine Du-Bezogenheit markiert.“  Der Pontifex hatte in der aktuellen Enzyklika u.a. geschrieben: „Wenn man das Herz abwertet, verliert auch das Mit-dem-Herzen- sprechen, das Mit-dem-Herzen-handeln an Bedeutung.“

Wie zu erwarten, sagt Söding weiter, sehe Papst Franziskus den großen Wert gelebter Herzensfrömmigkeit darin, der Welt widerstehen zu können und zugleich in ihr Frieden und Liebe zu stiften. Der Papst spreche von einem „Anti-Herz“, das sich in einer Gesellschaft manifestiere, „die zunehmend von Narzissmus und Selbstbezogenheit beherrscht wird“. Dies führe zum „Verlust der Sehnsucht, weil der andere aus dem Blickfeld gerät und wir uns in uns selbst verschließen“.

„Dass Franziskus diese Enzyklika in die zu Ende gehende Weltsynode hinein veröffentlicht“, so der Theologe Söding abschließend, „macht deutlich, wie er selbst diese Synode betrachtet. Ihm ging und geht es darum, geschwisterliche Bande in der Weltkirche zu knüpfen und mit vielen gemeinsam für die Zukunft der Kirche und der Welt Sorge zu tragen. Inwieweit dies gelungen ist, wird das Abschlussdokument am Samstag zeigen.“  

Pressemitteilung: "„Mit dem Herzen sprechen““ als PDF

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