"Ein leidenschaftlicher Brückenbauer im jüdisch-christlichen Dialog"

ZdK und Gesprächskreis "Juden und Christen" gratulieren Hanspeter Heinz zum 85. Geburtstag

„Für wegweisende Impulse, Ausdauer und Brückenbau im jüdisch-christlichen Dialog“ dankt die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Dr. Irme Stetter-Karp, dem Gründer des Gesprächskreises „Juden und Christen“ beim ZdK, Prof. Hanspeter Heinz. „Am heutigen Tag feiern Sie Ihren 85. Geburtstag“, so Stetter-Karp. „Ich gratuliere Ihnen dazu sehr herzlich. Das ZdK blickt voller Dankbarkeit und Hochachtung auf Ihr Lebenswerk.“

Hanspeter Heinz, Theologe und Priester, war 1971 Motor der Gründung des Gesprächskreises „Juden und Christen“. Als Geistlicher Rektor des ZdK von 1974 bis 1980 wurde er Vorsitzender des Gesprächskreises, den er bis 2016 leitete; bis zum heutigen Tag ist er dessen Mitglied. Er setze Wegmarken, die das Verhältnis zwischen den Religionen veränderten. In zentraler Weise gilt dies für das Jahr 2009. Seiner Anregung zu und Mitarbeit an der Erklärung des Gesprächskreises „Nein zur Judenmission – Ja zum Dialog zwischen Juden und Christen“ ist es mit zu verdanken, dass deutliche Kritik an der 2008 erfolgten Umformulierung der sogenannten „Karfreitagsbitte“ durch Papst Benedikt XVI. laut wurde. Eine „Erleuchtung der Juden, damit sie Jesus Christus als den Retter aller Menschen erkennen“ – so die Formulierung Benedikts – empfand Hanspeter Heinz als Skandal. Dafür wiederum war er – wie auch der Gesprächskreis insgesamt – von traditionalistischer Seite scharfer Kritik ausgesetzt. „Ihre Standfestigkeit beeindruckt mich“, schreibt Stetter-Karp an den Jubilar, der bis zu seiner Emeritierung einen Lehrstuhl für Pastoraltheologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Augsburg innehatte.

Rabbiner Prof. Andreas Nachama und Dagmar Mensink, in der Nachfolge von Heinz heute Vorsitzende des Gesprächskreises, würdigen dessen „unermüdliches Engagement für den jüdisch-christlichen Dialog in Deutschland“. Hanspeter Heinz habe die Konzilserklärung „Nostra Aetate“ über das Verhältnis der Kirche zu den nichtchristlichen Religionen mit Leben gefüllt.  Völlig zurecht habe der christliche Theologe im März 2015 die Buber-Rosenzweig-Medaille erhalten, weil er sich über Jahrzehnte um die Verständigung zwischen Christen und Juden verdient gemacht habe. „Im November 2023 in Frankfurt am Main – bei der Gedenkveranstaltung für die am 7. Oktober ermordeten Jüdinnen und Juden in Israel – war Hanspeter Heinz voller Trauer und Verzweiflung über das Geschehene. Zugleich gab er uns Hoffnung wider alle Hoffnung. Denn er sprach über ‚einen Weg miteinander für die Versöhnung in unserer Welt‘“, erinnern sich die Gesprächskreisvorsitzenden.  

„Hanspeter Heinz hat selbst wohl die schönsten Sätze über seine tiefen Beweggründe zum Dialog gesagt“, so die ZdK-Präsidentin. Vor Jahren habe er formuliert: „Etwas viel Größeres als ein Dialog auf Augenhöhe ist eine Begegnung, in der einer zum anderen aufschaut, ihn höher achtet als sich selbst. Genau diese Erfahrung habe ich oft mit jüdischen Freunden und Freundinnen gemacht. Durch sie hat Gott mich Neues hören lassen.“

Pressemitteilung: ""Ein leidenschaftlicher Brückenbauer im jüdisch-christlichen Dialog"“ als PDF

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