ZdK-Präsidentin kritisiert massive Kürzungen im Jugend-Etat
„Es geht offensichtlich um die schwarze Null und nicht um junge Menschen“
„Es geht offensichtlich um die schwarze Null und nicht um junge Menschen“, sagt die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Dr. Irme Stetter-Karp. Die angedachten Kürzungen im Kinder- und Jugendplan des Bundes, wie sie am heutigen Weltkindertag durch die öffentlichen Proteste vielen erst bekannt würden, seien „beispiellos“. Das ZdK unterstützt deshalb „die Proteste und Demonstrationen der Jugendorganisationen und Bildungsakteure unter dem Hashtag „Zukünfte schaffen aus vollem Herzen“.
Nachdem bereits eine auskömmliche Kindergrundsicherung dem Rotstift Koalition zum Opfer gefallen sei, zeichne sich ab, „dass es weder gelingen wird, die Armut von jungen Menschen zu beenden noch ihre Teilhabe zu verbessern“, so Stetter-Karp.
„Um 45 Millionen Euro einzusparen, werden wichtige unterstützende Strukturen und Bildungsangebote eingeschränkt. Dies betrifft massiv die vielen jungen Menschen, die sich ohnehin mit schlechten Startbedingungen durch unser Bildungssystem und alle Krisen kämpfen müssen. Bildungsgerechtigkeit geht anders“, flankiert Martin Buhl, ZdK-Sprecher für den Sachbereich Bildung, Kultur und Medien. „Das gilt etwa für das erfolgreiche Programm 'Respekt Coaches', in dem derzeit 400 Fachkräfte mit sozialer Arbeit und politischer Bildung an 600 Schulen in der Extremismusprävention und Demokratiebildung aktiv sind. Es soll am 31. Dezember 2023 ersatzlos wegfallen“, zeigt sich Buhl irritiert. „Junge Geflüchtete verlieren durch das kurzfristige Ende des Beratungsangebotes Garantiefonds Hochschule ihre Perspektive auf ein Studium und eine Ausbildung zu qualifizierten Fachkräften. Gleichzeitig wird die Beratung, Begleitung und Bildung junger Migrant*innen durch die Jugendmigrationsdienste entgegen aller Bedarfe um 10 Millionen gekürzt.“
Auch die Freiwilligendienste sollen massiv eingeschränkt werden. Der Haushaltentwurf für 2024 sieht Kürzungen von über 25 Prozent vor. Sollte es so kommen, werden bundesweit Einsatzstellen geschlossen werden müssen. Dies betrifft auch viele katholische Träger und Organisationen. „Die Engagement-Strategie des Bundes wird so schlicht konterkariert und zivilgesellschaftliches Engagement geschwächt“, sagt die ZdK-Präsidentin. „Der Bundestag muss dringend nachbessern, denn wer das Engagement und die Bildungschancen junger Menschen einschränkt, der gefährdet den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Zukunft der Demokratie.“, so Irme Stetter-Karp.
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