ZdK begrüßt Papst-Schreiben zur Umweltethik
„Weltsynode zeigt ihr politisches Gesicht“
„Papst Franziskus bleibt sich treu. Für ihn gehören kirchliche Entwicklung und politische Positionierung zusammen. Und das ist gut so.“ Mit diesen Worten würdigt die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Dr. Irme Stetter-Karp, das Apostolische Schreiben „Laudate Deum“, das zu Beginn der Weltsynode in Rom veröffentlich wurde.
„Ohne Bewahrung der Schöpfung keine Zukunft“, sagt die ZdK-Präsidentin. „Das heißt, die Bedingungen, unter denen wir leben, ohne jede Beschönigung zu analysieren und die Veränderung falschen menschlichen Verhaltens einzufordern. Darin ist der Heilige Vater stark. Seine Umweltenzyklika ‚Laudato si‘ hat vor acht Jahren weit über kirchliche Kreise hinaus Furore gemacht. Jetzt setzt er mit ‚Laudate Deum‘ nach. Dass er dies gezielt zu Beginn der Weltsynode tut, signalisiert, dass die anstehenden Debatten über Kirchenreformen und die Zukunft des Christseins keine Nabelschau sind. Sie stehen in einem größeren Zusammenhang, dienen der immer wieder neu zu erringenden Glaubwürdigkeit der Kirche in Fragen der Zeit. Die Weltsynode zeigt gleich zu Beginn ihr politisches Gesicht.“
Irme Stetter-Karp findet es entscheidend, mit dem Papst auf die Verpflichtung zu konsequentem Handeln zu setzen. „Er verlangt nicht nur ein Controlling der Klimaziele, sondern die Bereitschaft, von nationalen oder anderweitig gruppenzentrierten Egoismen abzusehen. Damit lenkt er den Blick auf die Communio, auf die Gemeinschaft der Menschheit. Sie muss das Gemeinwohl im Blick haben. Das stärkt auch die in Rom versammelten Delegierten in ihrem Bemühen, sich für die Weiterentwicklung der Communio in der Kirche einzusetzen.“
Prof. Thomas Söding, Vizepräsident des ZdK und während der Weltsynode als theologischer Experte in Rom, sieht in dem neuen Apostolischen Schreiben nicht zuletzt eine starke Sympathiebekundung des Papstes für die junge Generation. „Es ist kein Zufall, dass die Klimaschutz-Aktivistin Luisa Neubauer eingeladen worden ist, das päpstliche Schreiben einzuordnen.“ Markant sei bei Papst Franziskus nicht nur sein beständiger Blick auf die nachwachsendenden Generationen. „Markant ist auch, dass für Papst Franziskus die ökologische Frage immer als soziale Frage zu verhandeln ist. Er fragt, wer unter der Klimakrise am meisten leidet. Die ‚Option für die Armen‘ ist seine Mission.“
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