„Unbeirrte Kämpferin für Frauenrechte weltweit“

ZdK trauert um Lea Ackermann

„Mit großer Trauer und tiefem Respekt vor ihrem Lebenswerk“ nimmt das ZdK Abschied von Sr. Dr. Lea Ackermann. Sie verstarb im Alter von 86 Jahren wenige Stunden vor dem 1. November. „Am Hochfest Allerheiligen, das Lebende und Tote eng verbindet, ist Schwester Lea in die Ewigkeit gelangt. Das ist ihrer würdig“, sagt ZdK-Präsidentin Dr. Irme Stetter-Karp. „Ihr Lebenswerk war der Kampf für Frauen- und Kinderrechte weltweit. Das hat das ZdK bereichert und aufgerüttelt.“

Lea Ackermann, Missionsschwester unserer Lieben Frau von Afrika, Theologin und promovierte Erziehungswissenschaftlerin, war für ihren Orden in Ruanda und Kenia in der Ausbildung von Lehrer*innen tätig. 1985 gründete sie den Verein SOLWODI – Solidarity with Women in Distress. Ihre Organisation half Frauen in Not, insbesondere beim Ausstieg aus der Zwangsprostitution. 1987 entstand ein deutscher Ableger von SOLWODI mit Sitz in Boppard, später in Koblenz. Der Verein unterstützt auch heute Frauen in Notlagen, sozialarbeiterisch, psychisch und juristisch. „Heute durchzieht ein Netz von 21 Fachberatungsstellen und 14 Schutzeinrichtungen und Wohnprojekten unser Land“, teilt SOLWODI mit.

Sr. Lea war bis 2012 gewählte Einzelpersönlichkeit im ZdK. Sie wirkte auf mehreren Katholikentagen als Vortragende und Podiumsteilnehmerin mit. „Sie war bekannt für ihre Hartnäckigkeit und Entschlossenheit“, sagt Irme Stetter-Karp. „Einmal gesteckte Ziele verfolgte sie unbeirrt, mit großem Charme, aber auch der nötigen Nachhaltigkeit. Das ZdK hat sie um Themen bereichert, die lange ein Randdasein führten. Viele lernten von ihr, die Augen aufzumachen. Wer mit ihr ins Gespräch ging, musste sich Fragen stellen, die Jahrzehnte mit Scheu und Zurückhaltung bedacht worden waren. Schwester Lea konnte drastisch werden, wenn sie über Sextourismus, Frauenhandel und Ausbeutung von Kindern sprach. Sie warb jahrzehntelang erfolgreich um Unterstützer*innen für die Arbeit von SOLWODI. Darin war sie extrem erfolgreich – und ein Schutzengel tausender Frauen und Mädchen.“

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