„Das zerstört Reste an Vertrauen“
ZdK-Präsidentin zu den Vorwürfen gegen Kardinal Franz Hengsbach
Zu den jüngst veröffentlichten Missbrauchsvorwürfen gegen Kardinal Dr. Franz Hengsbach sagt die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Dr. Irme Stetter-Karp: „Ich habe von den Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs gegen Kardinal Hengsbach am 19. September 2023 erfahren. Die mutmaßlichen Taten und die abermals dokumentierte Vertuschungsstrategie der Kirche zerstören Reste an Vertrauen. Wieder entsteht der Eindruck, dass nicht die Betroffenen, sondern die Täter geschützt wurden.“
Nach dem Zweiten Weltkrieg hatte Hengsbach einen entscheidenden Anteil an der organisatorischen und konzeptionellen Entwicklung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken. 1947 wurde er zum Generalsekretär des ZdK berufen und war im Anschluss, von 1953 bis 1968, dessen bischöflicher Generalassistent. Er war ferner Mitglied der Sonderkommission PUBLIK seitens des Zentralkomitees.
Zum Bekanntwerden der neuesten Erkenntnisse sagt ZdK-Generalsekretär Marc Frings: „Hengsbachs Tätigkeit für das ZdK in seinen frühen Jahren ist für uns Gegenstand der Recherche. Eine erste Überprüfung des ZdK-Archivs hat ergeben, dass keine Hinweise vorliegen, dass das ZdK rund um die gegen Hengsbach erhobenen Vorwürfe kontaktiert wurde. Auch nach 2010 fand nach unserem Wissen keine direkte Kommunikation mit dem ZdK statt. Wir nehmen unsere Verantwortung sehr ernst und sichten weiterhin die Korrespondenzen auf mögliche Hinweise, um von unserer Seite mit größtmöglicher Transparenz den Vorwürfen gegen den ehemaligen ZdK-Generalsekretär nachzugehen.“ Die ZdK-Präsidentin sagt: „Ausdrücklich unterstützt das ZdK die an potenziell weitere Betroffene formulierte Bitte des Bistums Essen und des Erzbistums Paderborn, sich bei den Anlaufstellen für Betroffene und Opfer sexualisierter Gewalt zu melden.“
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