Gesprächskreis "Christen und Muslime" beim ZdK erklärt sich gegen Islamfeindlichkeit
Im Miteinander Vorurteilen begegnen
Vollversammlung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) am 20./21. November 2020
Anlässlich der Vollversammlung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) vom 20. bis 21. November 2020 veröffentlicht der Gesprächskreis „Christen und Muslime“ beim ZdK die Erklärung „Nein zu Hass und Hetze – Christen und Muslime gemeinsam gegen Islamfeindlichkeit.“ Ausgangspunkt, für den von Christinnen und Christen und Musliminnen und Muslimen gemeinsam erarbeiteten Text ist die Erfahrung, dass „dem Islam“ zunehmend mit Skepsis begegnet wird. Vor dem Hintergrund der abscheulichen Terrorakte und tödlichen Attacken in Dresden, Nizza und Wien, deren Täter den Gottesnamen zur Rechtfertigung ihrer Taten missbraucht haben, verstärkt sich der Eindruck einer Mithaftung aller Musliminnen und Muslime,
Prof. Dr. Anja Middelbeck-Varwick (Frankfurt) und Dr. Hamideh Mohagheghi (Paderborn) erläutern: „Die muslimische Antwort auf Kritik, dass ‚das alles nichts mit dem Islam zu tun hat‘ ist genauso irreführend wie die Behauptung, dass alles kausal mit dem Islam zu tun habe. Beides sind essentialistische Zuschreibungen, die falsch sind, weil es viele Weisen gibt, in denen Musliminnen und Muslime ihren Glauben weltweit leben. Wir plädieren daher für eine vernünftige, sachliche und konstruktive Auseinandersetzung mit kritischen Äußerungen und möchten so eine angemessene Auseinandersetzung mit problematischen Islambildern ermöglichen.“
Nach dem Selbstverständnis des Gesprächskreises und der eigenen Glaubens- und Dialogerfahrungen beziehen die Mitglieder des Kreises Position und treten gemeinsam antimuslimischer/m Diskriminierung, Rassismus, Hetze und Hass entgegen. Aus der Grundüberzeugung, dass Christinnen und Christen und Musliminnen und Muslime einander mit großer Wertschätzung begegnen, versteht sich die Erklärung als interreligiöser Beitrag im gesellschaftlichen Dialog. Trotz der vielfältigen Traditionen und unterschiedlichen Glaubensüberzeugungen der Autorinnen und Autoren gibt es gemeinsame und jeweils auch theologisch begründete freiheitliche demokratische Grundwerte, die für Musliminnen und Muslime sowie Christinnen und Christen uneingeschränkt gelten. Der Text richtet sich an im interreligiösen Dialog engagierte und interessierte Menschen, die im Umgang mit Islamhass argumentativ gestärkt werden sollen. Die Erklärung ist eine Ermutigung, dass Menschen verschiedener religiöser oder weltanschaulicher Überzeugungen im Miteinander Vorurteilen begegnen sowie Ausgrenzungen verhindern.
Die Erklärung finden Sie hier.
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