Flüchtlinge trotz Corona nicht vergessen - unbegleitete Kinder aufnehmen
„Wir müssen schnell eine menschenwürdige Lösung finden und eine sichere Verteilung der Flüchtlinge in Europa organisieren“
Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Prof. Dr. Thomas Sternberg, ruft dazu auf, gerade angesichts der augenblicklichen Corona-Krise die Menschen auf Lesbos, Lampedusa und in den anderen Lagern an den europäischen Außengrenzen nicht zu vergessen.
„Wir müssen schnell eine menschenwürdige Lösung finden und eine sichere Verteilung der Flüchtlinge in Europa organisieren“, forderte Sternberg vor dem als Videokonferenz tagenden Hauptausschuss des ZdK von der Bundesregierung und den europäischen Institutionen. „Nur so können wir die Umsetzung bestehenden Asyl- und Menschenrechts in der EU gewährleisten.“
Sternberg warnte gleichzeitig vor den dramatischen Auswirkungen eines Ausbruchs der Corona-Epidemie in den Flüchtlingslagern: „Es besteht die Gefahr, dass besonders die großen Flüchtlingslager wie Moria im Falle einer Infektion innerhalb kürzester Zeit zu einem Camp des Todes werden, Krankheiten sich unter den geschwächten Menschen schnell verbreiten. Gleich ob Cholera oder Coronavirus, in den Lagern drohen schlimmste humanitäre Katastrophen. Das müssen wir verhindern solange wir noch handeln können.“
Nur eine kontrollierte und gesteuerte Aufnahme und Verteilung der Flüchtlinge gebe die Möglichkeit, eine Epidemie in den Lagern und eine potentielle Verbreitung des Virus durch Flüchtlinge zu verhindern, so der ZdK-Präsident. Populisten wie Erdogan oder Orban setzten in ihrem zynischen Machtspiel ja gerade darauf, dass Flüchtlinge als Ursache einer weiteren Ausbreitung des Corona-Virus dargestellt werden könnten.
Ganz konkret bittet das ZdK die Bunderegierung, entschlossen voranzugehen und unbegleitete Kinder aus den Lagern zu holen. „Wenigstens Kinder und andere besonders Schutzbedürftige müssen wir noch vor Ostern von den Inseln holen und für eine sichere Unterbringung und eine geregelte Aufnahme sorgen“, fordert Thomas Sternberg.
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