„Arbeit ist mehr als Erwerbsarbeit!“
ZdK fordert humane Arbeitswelt
Im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung empfiehlt das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) die „Chancen zur Verwirklichung einer humanen Arbeitswelt und Steigerung von Lebensqualität“ zu ergreifen. Die durch den Hauptausschuss verabschiedeten Denkanstöße warnen zugleich davor, menschliche Arbeit zu instrumentalisieren bzw. „bloß als Produktionsfaktor“ zu behandeln.
Für die Prüfung und Abwägung aller Einsätze von digital gestützten Mitteln bedeute dies, so das Papier wörtlich: „Im Mittelpunkt stehen der Mensch und die Verwirklichung seines Menschseins im sinnvollen Einklang mit dem Erwerbsleben.“ Auf der Maßstabsgrundlage dieser christlichen Ethik werden Denkanstöße für zukunftsfähige, sozial- und gesellschaftsverträgliche sowie kulturprägende Arbeits(zeit)formen gegeben.
„Wir haben diese Denkanstöße in unserem Ständigen Arbeitskreis entwickelt und ich freue mich sehr, dass sie vom Hauptausschuss volle Zustimmung erfahren“, betont Michael Wedell, Sprecher des ZdK-Sachbereichs „Wirtschaft und Soziales“. „Von zentraler Bedeutung ist für uns die Erkenntnis, dass Arbeit mehr ist als nur Erwerbsarbeit. Auch Sorgearbeit und freiwilliges Engagement sind Formen von Arbeit, die es zu beachten gilt.“
So erläutert der Beschlusstext, wie flexible Arbeitszeiten dazu beitragen können, dass Frauen und Männer Erwerbsarbeit, Familie und gesellschaftliches Engagement besser miteinander vereinbaren können. Die Politik sei gefordert, das Angebot an öffentlicher Kinderbetreuung auszubauen und Anreize für eine ausgewogenere Verteilung der Sorgeaufgaben zwischen Männern und Frauen zu setzen.
Problematisch seien alle Bestrebungen, die den Schutz des Sonntags aufbrechen wollen, teilweise unter dem Vorwand, gemeinsam erlebte Zeit zu unterstützen, wie es bei den Bestrebungen zur Ausweitung verkaufsoffener Sonntage der Fall ist. „Der Dreiklang von Arbeit – Freizeit – Muße kann auch als christlich motivierte Form der Work-Life-Balance verstanden werden“, erläutert Wedell. „Grundsätzlich müssen Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber und Beschäftigte mit den Vorgaben des Arbeitszeitgesetzes verantwortlich umgehen.“
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