ZdK-Präsident Sternberg begrüßt Gütesiegel für fair produzierte Kleidung
Vollversammlung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) am 10./11. Mai
Keine Kürzungen im Entwicklungshaushalt
Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Prof. Dr. Thomas Sternberg, begrüßt die Initiative des Bundesministers für Entwicklung und wirtschaftliche Zusammenarbeit, Gerd Müller, ab dem kommenden Sommer fair produzierte Kleidung mit einem staatlichen Gütesiegel, dem „Grünen Knopf" zu kennzeichnen.
Sternberg erinnerte in diesem Zusammenhang an die Katastrophe in Bangladesch, die sich gerade zum sechsten Mal jährt, und bei der beim Einsturz einer Textilfabrik über tausend Menschen zu Tode kamen und viele weitere schwer verletzt wurden. „Die Menschen arbeiteten dort unter unvorstellbaren Verhältnissen, die gegen Menschenrechte verstoßen. Dort wurde hauptsächlich Kleidung für den Export produziert, auch für unsere europäischen Modefirmen – Kleidung, die wir kaufen und tragen. Diese Katastrophe ist ein besonders markantes Beispiel dafür, wie unser Wohlstand nicht zuletzt durch Ausbeutung von Menschen in armen Regionen erwirtschaftet wird. Um daran etwas zu ändern, bedarf es eines langen Atems. Es geht um unser Konsumverhalten, um Bewusstsein für faire Produktionsbedingungen und es geht um die Verantwortung der Unternehmen für soziale, ökologische und ökonomische Verbesserungen entlang der gesamten Textil-Lieferkette“, unterstrich der Präsident des ZdK vor der Vollversammlung in Mainz.
Alarmiert zeigte Sternberg sich in diesem Zusammenhang von Kürzungsplänen im Bundeshaushalt: „Nach Jahren des mühsam errungenen Mittelaufwuchses, durch den Deutschland bei den Ausgaben für Entwicklungshilfe endlich der 0,7-Prozent-Quote nahekam, zeichnet sich nun ein Rückschritt ab. Ein Kurswechsel würde dafür sorgen, dass Gelder fehlen, die dringend zur Armutsbekämpfung und zur Schaffung von dauerhaften Perspektiven für die Menschen in den Ländern des globalen Südens benötigt werden. Wie schon oft in der Vergangenheit ist es leider wieder an der Zeit, dass wir die Einhaltung des 0,7-Prozent-Ziels anmahnen müssen. Nicht zuletzt handelt es sich dabei um einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung in den Herkunftsländern vieler Flüchtlinge.“
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