ZdK-Präsident Sternberg plädiert für Intensivierung des christlich-muslimischen Dialogs

Vollversammlung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken am 05./06. Mai 2017

Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Prof. Dr. Thomas Sternberg, hat dazu aufgerufen den christlich-muslimischen Dialog zu intensivieren.

„Es ist ein Kurzschluss, wenn wir die Instrumentalisierung des Islams für politische Zwecke mit dem Islam in seinen mannigfachen Ausprägungen gleichsetzen“, so Sternberg in seinem Bericht zur Lage vor der ZdK-Vollversammlung am Freitag, dem 5. Mai 2017. „Die Stimmung dem Islam gegenüber in diesem Land macht mir größte Sorge. Wir müssen zusammen mit frommen Muslimen entschieden gegen die Pervertierung der Religion im Islamismus und gegen den Missbrauch des Gottesnamens vorgehen.“

Ausdrücklich plädierte der ZdK-Präsident dafür, bei allen religionsverfassungsrechtlichen Schwierigkeiten und vor dem Hintergrund der besorgniserregenden Entwicklungen in der Türkei, das Gespräch mit der DITIB, als über viele Jahre verlässlichem und größtem Dialogpartner, fortzusetzen. Ziel der DITIB müsse allerdings die finanzielle, inhaltliche und organisatorische Unabhängigkeit der Moscheegemeinden werden.

Für die dauerhafte Integration der in Deutschland lebenden Muslime ist nach Sternbergs Überzeugung die Etablierung des islamischen Religionsunterrichts an staatlichen Schulen und der Lehrstühle für islamische Theologie zur Ausbildung deutschsprachiger Religionslehrkräfte und Imame von zentraler Bedeutung. Das sei genau das Gegenteil dessen, was die AfD vor vierzehn Tagen in ihr Wahlprogramm  geschrieben habe. „Nicht die Abschaffung des staatlich organisierten islamischen Religionsunterrichts und der Universitätsinstitute für islamische Theologie in Deutschland ist der richtige Weg, sondern deren Förderung. Denn Bildung ist das beste Mittel der Gewaltprävention“, unterstrich Sternberg.

In diesem Zusammenhang unterstützte der Präsident des ZdK den Vorschlag des Vorsitzenden des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, in Integrationskursen antisemitische Einstellungen zu thematisieren und den Besuch einer KZ-Gedenkstätte oder eines jüdischen Museums einzubeziehen. „Wer Deutscher werden will und dauerhaft hier leben will, muss sich auch auf die ganze Breite unserer Geschichte einlassen“, so Sternberg wörtlich.

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