Siebter Zwischenruf im Wahljahr 2017 von Justitia et Pax
Globale Ungleichheiten erfordern einen Perspektivwechsel
Unmittelbar vor Beginn des G20-Gipfels in Hamburg veröffentlicht die Deutsche Kommission Justitia et Pax in der Reihe der Zwischenrufe zum Wahljahr 2017 heute eine Wortmeldung von Monsignore Pirmin Spiegel, Hauptgeschäftsführer von Misereor. Er bezeichnet den Abbau globaler Ungleichheiten innerhalb ökologischer Leitplanken "als entscheidenden Lackmustest für die gerechte Gestaltung der Globalisierung". Die Erfolge der wirtschaftlichen Entwicklung der Industrieländer beruhten auch auf der Ausbeutung und häufig der Zerstörung natürlicher Lebensräume, etwa zur Gewinnung billiger fossiler Energien und der Ausbeutung von Menschen, denen bei der Arbeitsteilung die Rolle billiger Arbeitskräfte zugeteilt und mithin die Menschenwürde aberkannt werde. "Die systematische Auslagerung von Kosten, die bis heute globale Wirtschaftsbeziehungen kennzeichnet, bedeuten langfristig gesehen für uns Menschen und unsere Umwelt eine Sackgasse", so Monsignore Spiegel.
Bei der angestrebten Neuorientierung der Entwicklungszusammenarbeit durch die Afrikanische Union, die G20-Staatengruppe, die Europäische Union und auch Deutschland sei entscheidend, dass "ein Perspektivwechsel zu einer gemeinsamen Steuerung einer globalen Entwicklung gelingt, welche den gleichen Anspruch auf Würde und Lebenschancen für alle Menschen einlöst und ökologische Kreisläufe und kulturelle Verschiedenheiten respektiert. Das schließt auch die Beseitigung zahlreicher Fehlentwicklungen ein, zu denen an erster Stelle verfestigte Ausbeutungsstrukturen gehören", so Monsignore Spiegel. "Ohne eine kohärente Politik, in die sämtliche Ressorts eingebunden sind, wird sich dieser notwendige Perspektivwechsel nicht vollziehen lassen."
Hintergrund
Dieser Zwischenruf ist auf der Internetseite katholisch.de verfügbar. Außerdem wird er wie die anderen Zwischenrufe über den Facebook-Kanal von katholisch.de zur Diskussion gestellt.
Msgr. Pirmin Spiegel ist Hauptgeschäftsführer von Misereor und Vorstandsmitglied von Justitia et Pax.
Die Deutsche Kommission Justitia et Pax, eine Einrichtung der Deutschen Bischofskonferenz und des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), begleitet mit Zwischenrufen für eine gemeinwohlorientierte Politik aktuelle Debatten im Wahljahr 2017. Anfang März hatten der Vorsitzende der Deutschen Kommission Justitia et Pax, Bischof Dr. Stephan Ackermann (Trier), und der Präsident des ZdK, Prof. Dr. Thomas Sternberg, die Reihe eröffnet.
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