Für einen zukunftsfähigen Religionsunterricht

Vollversammlung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken am 05./06. Mai 2017

ZdK verabschiedet Erklärung

Für eine Stärkung des konfessionellen Religionsunterrichts und seine Weiterentwicklung durch ökumenische Kooperation und interreligiösen Austausch setzt sich das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) in einer am Samstag, dem 6. Mai 2017, in Berlin verabschiedeten Erklärung ein. Es unterstützt damit ausdrücklich die von der Deutschen Bischofskonferenz vorgelegten Rahmenempfehlungen für die Diözesen.

Grundsätzlich sei Religionsunterricht nötiger denn je, betont das ZdK, denn zu der religiösen Pluralitätsfähigkeit, die heute so dringend erforderlich sei, und zum Verständnis der eigenen Kultur verhelfe nicht religiöse Ignoranz, sondern religiöses Wissen und religiöse Erfahrung sowie ein reflektierter eigener Standpunkt. Der Religionsunterricht „leistet so in einer pluralen Gesellschaft einen wichtigen Beitrag zur Identitätsbildung und zum gegenseitigen Verständnis“, heißt es in der Erklärung mit dem Titel „Für einen zukunftsfähigen Religionsunterricht - konfessionell, kooperativ, dialogisch“.

Zwar sei der Religionsunterricht grundgesetzlich abgesichert, dieses Recht müsse in der Praxis aber auch realisiert werden. Die Situation des Religionsunterrichts sei regional und schulspezifisch sehr unterschiedlich, erläutert die ZdK-Erklärung. Häufig sei ein konfessioneller Religionsunterricht, der in allen Schulformen und Jahrgangsstufen durchgeführt wird und dabei die konfessionelle Einheit von Schülern, Lehrern und dem Unterrichtsstoff aufrechterhält, nicht mehr möglich.

Deshalb setzt sich das ZdK für klare Rahmenbedingungen zur Weiterentwicklung des konfessionellen Religionsunterrichts durch ökumenische Kooperationen ein. Es handele sich dabei nicht um einen überkonfessionell christlichen Religionsunterricht, sondern um einen kooperativen katholischen oder evangelischen Religionsunterricht. Dafür seien sowohl schulorganisatorische, als auch religionsdidaktische Veränderungen notwendig, die verstärkt Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Konfessionen herausarbeiteten, aber auch Unterschieden differenziert gerecht würden.

Das ZdK unterstützt diese dringend notwendige Entwicklung und fordert die Diözesen auf, bald entsprechende Vereinbarungen mit den evangelischen Landeskirchen zu treffen. Es gehe nicht darum, ein bundesweit einheitliches Kooperationsmodell zu etablieren, sondern für die jeweiligen Gegebenheiten vor Ort passgenaue, gelingende Kooperationsformen zu entwickeln und auszubauen.

Neben der evangelisch-katholischen Kooperation ist nach Überzeugung des Zentralkomitees auch die Zusammenarbeit mit dem Religionsunterricht anderer christlicher Konfessionen auszuweiten. Darüber sollten auch Formen des Dialogs mit dem Religionsunterricht anderer Religionen ausgebaut werden.

(Den Wortlaut der Erklärung finden Sie unter den Erklärungen)

 

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