"Die polnische Gesellschaft ist kein monolithischer Block!

Delegationsreise des ZdK nach Polen

Der Präsident und elf Vertreter des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) nehmen heute an einer internationalen Konferenz in Krakau teil. "Es geht uns um die Rolle der katholischen Kirche im Prozess der europäischen Integration", erklärt ZdK-Präsident Prof. Dr. Thomas Sternberg. "Man hört so viel widersprüchliches über die politischen Entwicklungen in Polen, da möchten wir uns vor Ort selbst ein Bild machen. Ziel der Reise ist es zudem, 50 Jahre nach dem Beginn der deutsch-polnischen Aussöhnung, unsere Kontakte zu polnischen Laien zu intensivieren bzw. neu zu knüpfen".

Bereits am gestrigen Abend standen erste Gespräche mit polnischen Katholiken auf dem Programm. "Wir erfuhren von den intensiven Diskussionen innerhalb der polnischen Bevölkerung. Anders als es manchmal in den deutschen Medien anklingt, gibt es nicht einfach nur 'die Polen'. Die polnische Bevölkerung ist durchaus unterschiedlicher Meinung und beobachtet die gesellschaftlichen Entwicklungen differenziert. Und das müssen wir auch tun!", unterstreicht Sternberg.

Heute nimmt die Delegation an der 17. Internationalen Tagung "Wohin steuert Europa?" teil. Zu der Konferenz, die bis Samstag dauert, werden Vertreter von Kirche und Politik erwartet, unter anderen EU-Parlamentspräsident Antonio Tajani, der EU-Kommissar für Europäische Nachbarschaftspolitik und Beitrittsverhandlungen, Johannes Hahn, und Erzbischof Salvatore Pennacchio, Apostolischer Nuntius in Polen. Veranstalter der Konferenz sind die Päpstliche Universität Johannes Paul II. in Krakau, die Konrad-Adenauer-Stiftung in Polen sowie die Robert-Schuman-Stiftung in Luxemburg in Zusammenarbeit u. a. mit der EU-Bischofskommission COMECE und der Gruppe der Europäischen Volkspartei im Europäischen Parlament. Ein Gottesdienst mit Kardinal Stanislaw Dziwisz beschließt die Tagung.

Anschließend stehen für die ZdK-Delegation in Warschau weitere Gespräche auf dem Programm, u. a. mit Vertreterinnen und Vertretern katholischer Laienorganisationen sowie mit Kardinal Nycz, Erzbischof von Warschau. Am Abend hat der Botschafter der Bundesrepublik Deutschland, Rolf Nikel, anlässlich der Feierlichkeiten zum 500-jährigen Reformationsjubiläum in Polen, zu einem Empfang geladen.

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