Ein Schlag ins Gesicht

ZdK kritisiert Ausstieg aus der USA aus dem Pariser Weltklimaabkommen

"Der Ausstieg der USA aus dem Pariser Klimaabkommen ist auch für das Engagement der Kirchen und kirchlichen Gruppierungen ein Schlag ins Gesicht", kommentiert Peter Weiß, Sprecher für "Nachhaltige Entwicklung und Globale Verantwortung" beim Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK), den gestern verkündeten Beschluss des US-Präsidenten Donald Trump. "Denn nicht erst seit der kraftvollen Enzyklika "Laudato Si" von Papst Franziskus engagiert sich die katholische Kirche in Deutschland konsequent für die Bekämpfung des Klimawandels und für Klimagerechtigkeit weltweit".

Dass der Heilige Vater den US-Präsidenten bei der Audienz in der letzten Woche auch nicht habe umstimmen können, sei "sehr bedauerlich". Peter Weiß wörtlich: "Es irritiert uns sehr, dass die USA als weltweit zweitgrößter Verursacher von Treibhausgasen sich in diesem zentralen Punkt nun ein Stück weit ihrer Verantwortung für das globale Gemeinwohl entziehen und sich beim Klimaschutz gegen die versammelte internationale Staatengemeinschaft stellen."

Zuversichtlich zeigt sich Weiß, dass die anderen Staaten am Klimaabkommen von Paris festhalten und an der Umsetzung des Pariser Abkommens, das "ein Meilenstein in der Geschichte der Klimadiplomatie" sei, weiterarbeiten werden. Er hoffe dabei – trotz des Rückzugs der USA – auf Fortschritte beim G-20-Gipfel im Juli sowie bei der nächsten Weltklimakonferenz im November 2017 in Bonn. Hier seien insbesondere die Bundesrepublik Deutschland, die den G-20-Gipfel ausrichtet, und die Europäische Union insgesamt in einer wichtigen Führungsverantwortung.

Peter Weiß: "Ich bin überzeugt, dass sich die USA mit dieser Entscheidung am Ende selbst am meisten schaden werden - sowohl ökonomisch als auch außen- und sicherheitspolitisch." Dies sei umso bedenklicher, als dass die Mehrheit der Amerikaner von der Notwendigkeit des Klimaschutzes überzeugt sei. Somit handle die US-Regierung auch gegen den Willen der eigenen Bevölkerung und gegen ihre eigenen langfristigen Interessen.

Peter Weiß kündigte an, dass die Kirchen in Deutschland und weltweit ihr Engagement für eine klimagerechte Zukunft und für globale Solidarität fortsetzen werden. Dazu sei beispielsweise eine große Veranstaltung von ZdK, Misereor und BDKJ anlässlich der bevorstehenden Weltklimakonferenz in Bonn geplant.

Diesen Artikel teilen:
Schlagworte