ZdK-Vizepräsidentin Kortmann fordert Verankerung von Nachhaltigkeit im Grundgesetz
im Rahmen des ZdK-Fachforum auf der Woche der Umwelt in Berlin.
"Wir müssen das Prinzip der Nachhaltigkeit im Grundgesetz verankern, damit Nachhaltigkeit zum grundlegenden Maßstab der Politik und damit eine größere Kohärenz in der deutschen Nachhaltigkeitspolitik erreicht wird", forderte Karin Kortmann, Vizepräsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), beim gestrigen ZdK-Fachforum auf der Woche der Umwelt in Berlin.
Das Fachforum, das in Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft der Umweltbeauftragten der deutschen (Erz-)Diözesen (AGU) unter dem Thema “Unsere Sorge für das gemeinsame Haus – Papst Franziskus und die Umweltarbeit der katholischen Kirche in Deutschland” veranstaltet wurde, fand im Schloss Bellevue statt.
Gemeinsam mit Prälat Dr. Karl Jüsten, Leiter des Katholischen Büros in Berlin, und Mattias Kiefer, Sprecher der Umweltbeauftragten der deutschen (Erz-)Diözesen, diskutierte Karin Kortmann dort über die zentralen Botschaften der päpstlichen Enzyklika "Laudato si'" und ihre Bedeutung für Politik und kirchliche Praxis. Als Kernanliegen der Enzyklika wurden dabei vor allem die Bestimmung von Umwelt- und Klimaschutz als globale Gemeinschaftsgüter, der neue Ansatz einer ganzheitlichen Ökologie, der soziale Gerechtigkeit mit Umweltschutz verbindet, sowie das Dialogangebot des Papstes an alle Menschen, die auf diesem Planeten wohnen, identifiziert.
Prälat Jüsten stellte dabei die herausragende Wirkung der Enzyklika auf die Politik und die Weltöffentlichkeit dar, die der Papst durch seine Enzyklika und im Nachgang mit seiner Rede vor der UN-Vollversammlung im September 2015 erzielt habe. Sie habe einen entscheidenden Beitrag für den Erfolg der UN-Konferenzen zum Klimaschutz in Paris und zur Verabschiedung der "globalen Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung" geleistet. Die konkrete Umsetzung dieser globalen Ziele stelle auch Deutschland vor große Herausforderung und erfordere ein neues Wachstums- und Wohlstandsverständnis. Matthias Kiefer machte deutlich, dass es in der kirchlichen Umweltarbeit bereits viele gute Ansätze und Initiativen für konkrete Umweltschutzmaßnahmen und Bewusstseinsbildung der Kirchenmitglieder zur Bewahrung der Schöpfung und eine nachhaltigere Lebensweise gebe. Zugleich machte er aber auf die großen Unterschiede zwischen den Bistümern aufmerksam und forderte eine institutionelle Stärkung der kirchlichen Umweltarbeit.
Bereits zum fünften Mal findet die Umwelt-Schau, die auf die Initiative des damaligen Bundespräsidenten Johannes Rau zurückgeht, am Amtssitz des Bundespräsidenten statt. In diesem Zusammenhang findet heute die Anhörung des Parlamentarischen Beirates für nachhaltige Entwicklung statt.
Schlagworte
Haben Sie Fragen?
Telefon: +49 (0) 30 166380-630
E-Mail: presse(at)zdk.de