ZdK sucht das Gespräch mit Katholiken aus Polen
"Es hat sich gezeigt, wie wichtig es ist, miteinander zu reden. Nur dann können wir Entwicklungen, die sich in unseren Ländern ereignen, verstehen lernen"
Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Prof. Dr. Thomas Sternberg, hat Verbände, Initiativen und Organisationen aufgerufen, sich neu für den Ausbau von Netzwerken für den polnisch-deutschen Austausch einzusetzen.
"Es hat sich gezeigt, wie wichtig es ist, miteinander zu reden. Nur dann können wir Entwicklungen, die sich in unseren Ländern ereignen, verstehen lernen", resümiert der ZdK-Präsident ein Gespräch mit drei engagierten polnischen Bürgern im Rahmen des ZdK-Hauptausschusses am 9. September 2016 in Berlin.
Die Entwicklungen in Polen nach dem Regierungswechsel im Herbst 2015 habe in Deutschland und Europa Überraschung und Sorge hervorgerufen. Gerade vor diesem Hintergrund wolle das ZdK seine Kontakte zu den östlichen Nachbarn wieder vertiefen. Ziel des Berliner Gespräches war es deshalb, sich ein Bild von der derzeitigen Lage in Polen zu machen und insbesondere auch Stimmen katholischer Bürger zu hören.
Henryk Wozniakowski, Chef der polnischen Verlagsgruppe Znak und langjähriger Partner des ZdK zeigte sich im Gespräch beunruhigt: "Ich verfolge die Entwicklungen in meinem Land sehr genau und bin mir sicher, dass es an der Zeit ist, dass wir als Zivilgesellschaft, besonders als Christen, uns zu Wort melden. Wir sollten uns klar gegen offenen Nationalismus und gegen die Ablehnung der europäischen Flüchtlingspolitik positionieren."
Martin Kastler, ZdK-Sprecher für den Sachbereich "Europäische Zusammenarbeit und internationale Aufgaben", forderte im Blick auf den europäischen Einigungsprozess, das öffentliche Feld nicht nur den Blockierern und Skeptikern zu überlassen. „Wir müssen Koalitionen mit Befürwortern suchen, die es in Polen und vielen Ländern Mittel- und Osteuropas gibt.“
Zbigniew Nosowski, Redakteur und Theologe, setzte sich dafür ein, den Dialog nicht nur auf der theoretischen Ebene zu führen, sondern den Menschen Möglichkeiten praktischer Zusammenarbeit zu ermöglichen. Er plädierte gerade mit Blick auf die Zusammenarbeit katholischer Christen aus beiden Ländern für die Entwicklung gemeinsamer Projekte, die solche praktischen Erfahrungen des Miteinanders eröffnen.
Kasia Siemacz vom polnischen Jugendring wies auf die in kurzer Zeit beunruhigend gestiegene Europaskepsis gerade auch innerhalb der jungen Generation in Polen hin, die im starken Gegensatz stehe zu der Europahoffnung junger Menschen in vielen anderen Ländern, zum Beispiel in Großbritannien. Trotzdem sieht sie in der polnischen Jugend ein großes Potential für den polnisch-deutschen Austausch.
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