ZdK-Präsident Sternberg besorgt über sprachliche Verrohung in der politischen Auseinandersetzung
Vor dem Hauptausschuss des ZdK in Bonn erklärte er, es bereite ihm große Sorgen, dass statt Respekt für Andersdenkende häufig ein polarisierendes Freund-Feind-Denken vorherrsche.
Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Prof. Dr. Thomas Sternberg, warnt vor einer Verrohung der Sprache und der Umgangsformen in der politischen Auseinandersetzung und in den sozialen Netzwerken.
Vor dem Hauptausschuss des ZdK in Bonn erklärte er, es bereite ihm große Sorgen, dass statt Respekt für Andersdenkende häufig ein polarisierendes Freund-Feind-Denken vorherrsche. „Wie wir immer wieder beobachten können, geht materieller Gewalt gegen Personen und Sachen in aller Regel verbale Gewalt voraus. Wir dürfen nicht zulassen, dass eine verrohte, den politischen Gegner verächtlich machende Sprache als Mittel der politischen Auseinandersetzung salonfähig wird“, so Sternberg wörtlich.
Dazu komme eine geradezu groteske Abschirmung gegenüber allem, das nicht ins eigene Weltbild passt. Viele wollten nur das hören, was ihnen gefällt, nicht die Argumente der anderen Seite. Diese Tendenz werde verstärkt durch die Kommunikation im Netz, die bestimmt sei durch die Algorithmen der Suchmaschinen, die diese Tendenz zur Selbstbestätigung verstärkten. Sie wirkten wie eine „Echokammer“, so der ZdK-Präsident.
Sternberg sieht in dieser Entwicklung eine große Herausforderung für alle demokratischen Akteure: „Mit solchen Proteststimmungen und Kommunikationsmechanismen müssen wir besser umzugehen lernen. Wenn Populisten in die Parlamente einziehen, wird noch nicht das demokratische, repräsentative System in Frage gestellt. Im Gegenteil: Es ist vielmehr die Stunde der Demokratinnen und Demokraten, unser Bewährungstest.“
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