Suche Frieden
Leitwort des 101. Deutschen Katholikentags in Münster
Suche Frieden lautet das Leitwort für den 101. Deutschen Katholikentag, der vom 9. bis 13. Mai 2018 in Münster stattfinden wird. Frieden, so soll das Leitwort zum Ausdruck bringen, wird das Schwerpunktthema dieses Katholikentags.
"In der Stadt Münster und im Blick auf das Veranstaltungsjahr des Katholikentages haben wir nicht lange nach einem unverwechselbaren Generalthema suchen müssen", unterstrich der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Prof. Dr. Thomas Sternberg, bei der Vorstellung des Leitwortes am Dienstag, dem 13. September 2016 in Münster. "Münster trägt den Beinamen Friedenstadt. Münster wurde – zusammen mit Osnabrück – zur Friedensstadt, nachdem in dem grausamsten Krieg der frühen Neuzeit über drei Jahrzehnte hinweg Millionen Menschen hingeschlachtet und ganze Länder Europas verwüstet worden waren und man 1648 endlich hier Frieden schließen konnte. Dreißig Jahre zuvor, 1618 - im Katholikentagsjahr dann also vor genau 400 Jahren - wurde dieser von den Menschen damals als wahrer Weltenbrand empfundene Krieg entfacht. Daran werden wir beim Katholikentag 2018 denken." In diesem Zusammenhang erinnerte Sternberg auch an das dann einhundert Jahre zurückliegende Ende des 1. Weltkriegs.
"Suche Frieden – das meint für uns aber auch deutlich mehr, als dass wir uns die Abwesenheit von Gewalt und Krieg wünschen. Frieden ist nicht nur die Abwesenheit von Krieg" betonte der Bischof der gastgebenden Diözese Münster, Dr. Felix Genn. "Frieden beginnt bei mir selbst: Leben wir wirklich mit uns selbst in Frieden? Und: Wie sieht es in unseren Familien aus, in unserer Nachbarschaft, am Arbeitsplatz? Auch bei diesen ganz alltäglichen Situation setzt das Leitwort an und will uns ermutigen, hier Frieden zu suchen."
Das Leitwort ist der Heiligen Schrift entnommen, genau Psalm 34, Vers 15. "Gottes Botschaft an die Menschen ist eine Friedensbotschaft", unterstrich Bischof Genn weiter. "Im Kontext des Leitworts macht der Psalmbeter deutlich, dass Gott ihn in seiner Not gehört hat und ihm nahe gewesen ist. Gott war für ihn ansprechbar, hat ihm geholfen, ihn errettet und erlöst. Darauf gründet sich seine Hoffnung, das macht ihm Mut. Kann das nicht auch für uns eine ermutigende Botschaft sein? Auch wir können darauf vertrauen, dass Gott hört, wie sehr wir nach Frieden für uns und unsere Welt suchen."
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Der ZdK-Präsident hob hervor, dass der irdische Friede nicht nur Gnade und Gottesgeschenk ist. "Wir müssen uns dafür schon auch einsetzen, daran arbeiten, und immer wieder neu nach Wegen zum Frieden suchen. Im 34. Psalm heißt es: ‚Meide das Böse und tu das Gute; suche Frieden und jage ihm nach!‘ Klare Ansagen! Man muss weder Jude noch Christ sein, um sagen zu können: Habe verstanden! Wir sollen nach Frieden suchen, ihm sogar nachjagen, sprich: Nicht nur nach ihm "suchen", sondern uns auch ehrlich bemühen, ihn zu finden. Wir sollen an seinem Zustandekommen mitwirken, wann und wo immer es uns möglich ist."
Sternberg erinnerte daran, dass Katholikentage seit ihren frühesten Anfängen mit dem Anspruch verbunden sind, die Zeichen der Zeit zu erkennen, sie zu analysieren und aus der Perspektive des Evangeliums nach Antworten und Lösungen für die damit verbundenen Herausforderungen zu suchen. "Es gehört zu den Essentials unseres Selbstverständnisses als katholische Laien, dass wir nicht abseits stehen, uns nicht abwenden oder wegducken, sondern dass wir mittendrin stehen in unserer Welt. Christen sind keine frömmelnden Sonderlinge – Christen haben und übernehmen Verantwortung – für unsere Kirche und in unserer Gesellschaft! Katholikentage sind Orte, an denen das zum Ausdruck kommt, in aller Öffentlichkeit und unter reger Beteiligung der Öffentlichkeit."
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