Sternberg: Klares Nein zu Verschwörungstheorien
"Wir dürfen uns die Qualität der parlamentarischen Demokratie nicht schlechtreden lassen, sondern müssen diese Strukturen immer aufs Neue mit Leben füllen!"
Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Prof. Dr. Thomas Sternberg bewertet die AfD als große Herausforderung für die deutsche Demokratie. "Wir dürfen uns die Qualität der parlamentarischen Demokratie nicht schlechtreden lassen, sondern müssen diese Strukturen immer aufs Neue mit Leben füllen!", so Sternberg vor der ZdK-Vollversammlung am Dienstag, dem 24. Mai 2016 in Leipzig. "Die AfD mutmaßt verschwörungstheoretisch, Deutschland werde von einer kleinen, machtvollen Führungsgruppe in den Altparteien gelenkt. Das hierin zum Ausdruck kommende Misstrauen gegenüber den etablierten Akteuren und den bewährten Strukturen unserer Demokratie ist brandgefährlich. Dem müssen wir etwas entgegensetzen."
Es sei besser, "in einem transparenten und fairen parlamentarischen Verfahren" Kompromisse auszuhandeln, als um den Preis der systemischen Unfreiheit vermeintlich besonders katholische Gesetze durchzudrücken". Sternberg wörtlich: "Wenn das christliche Abendland beschworen wird, halte ich dagegen: Es muss uns um das Christliche im Abendland gehen. Fragen wir, was zu diesem kulturellen Erbe gehört! Das sind nicht zuletzt Menschlichkeit, Sozialordnung, Menschenwürde, Dialog und Integrationsfähigkeit. Dazu gehört auch die Übereinkunft zu demokratischer Willensbildung."
Dies bedeute ebenso, dass die von der Politik Enttäuschten nicht verloren gegeben werden dürften. Es gehe vielmehr darum, "politische Maßnahmen zu ergreifen und Prioritäten zu setzen", die den gesellschaftlichen Zusammenhalt aller Bürgerinnen und Bürger stärken. Bespielhaft nannte der Präsident hier die Förderung des Bildungswesens, Integration in den Arbeitsmarkt und die Bekämpfung der Altersarmut.
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