Sternberg appelliert an Christen, sich für den Dialog der Religionen einzusetzen
"Eure Not lässt uns nicht gleichgültig! Euer Leid ist auch unser Leid! Wir beten mit euch für Frieden und Versöhnung!"
Angesichts der in den letzten Wochen aufgekommenen Debatte über die Drangsalierung von christlichen Flüchtlingen in Erstaufnahmeeinrichtungen bekräftigt der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Prof. Dr. Thomas Sternberg vor der ZdKVollversammlung am Dienstag, dem 24. Mai 2016 in Leipzig: "Wir stehen für das unveräußerliche Menschenrecht auf Religionsfreiheit ein, in unserem Land und weltweit. Für mich ist völlig unstrittig, dass sich in den Einrichtungen alle Bewohner an die Hausordnung unseres Landes zu halten haben, und dass diese Hausordnung auch durchgesetzt werden muss."
Wo dies angesichts der großen Herausforderung, die die kurzfristige Versorgung der geflüchteten Menschen mit Wohnraum bedeutet, nicht ausreichend geschehen sei, müsse "unverzüglich nachgebessert" werden. Sternbergs Appell: "Ich rufe die christlichen Gruppen vor Ort auf, diese Entwicklung aufmerksam zu verfolgen." Religiös motivierten Übergriffen müsse in einem Rechtsstaat nachgegangen werden. Sternberg warnte aber vor pauschalen Vorverurteilungen: "Nach allem, was wir bislang wissen, kann nicht von einem systematischen, flächendeckenden Versagen die Rede sein. Doch jeder einzelne Fall ist einer zu viel."
Religion habe zudem "ein großes Potential zur Integration", wenn sie beispielsweise bürgerschaftliches Engagement oder einen Beitrag zum Gemeinwohl aktiviere. Um diese positiv-integrative Kraft und auch um den Dialog der Religionen müssten sich Christen und Muslime mehr denn je bemühen.
Zugleich bekräftigte der Präsident die im November 2014 ausgesprochene Solidaritätserklärung des ZdK mit bedrängten und verfolgten Christen weltweit: "Eure Not lässt uns nicht gleichgültig! Euer Leid ist auch unser Leid! Wir beten mit euch für Frieden und Versöhnung!" Daher sollten sich Menschen, die aus politischen und religiösen Gründen verfolgt werden und Schutz suchen, in Deutschland willkommen fühlen und nach unsäglichem Leid wieder ein menschenwürdiges Leben führen können.
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