Flüchtlinge und Islam nicht pauschal verurteilen

Obergrenze für Aufnahme von Flüchtlingen abgelehnt

Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) hat vor dem Hintergrund der Kölner Ereignisse davor gewarnt, Flüchtlinge pauschal zu verurteilen und die Vorkommnisse einseitig dem Islam als Religion der Herkunftsländer der Täter zuzuschreiben.

"Bei den Tätern handelt es sich um einen sehr kleinen Bruchteil aller Flüchtlinge, die durch ihre verabscheuungswürdigen Übergriffe auch die verletzen, die in Not um ihr Leben und aus Krieg und Verfolgung bei uns Schutz suchen", so ZdK-Vizepräsidentin Dr. Claudia Lücking-Michel vor dem Hauptausschuss des ZdK am Freitag, dem 22. Januar 2016, in Bonn. "Wir dürfen nicht zulassen, dass in unserer Gesellschaft populistische Kräfte die Diskussion bestimmen, denen jedes Mittel recht ist, um sich mit ausländer- und islamfeindlichen Attacken gegen Flüchtlinge zu profilieren."

ZdK-Vizepräsidentin Kari Kortmann kritisierte in diesem Zusammenhang ganz ausdrücklich die verschärfte Diskussion um die Festlegung einer Obergrenze für die Aufnahme von Flüchtlingen in Deutschland. "Wir müssen realisieren, dass mit den Flüchtlingen die Globalisierung, auch mit all ihren Problemen, bei uns in Deutschland und ganz Europa angekommen ist. Es ist eine Illusion zu glauben, man könnte sich diese Probleme durch neue Schlagbäume einfach vom Hals halten", so Kortmann. "Wir müssen alles tun, um den humanitären Grundkonsens, der in den letzten Wochen unsere Gesellschaft getragen hat, aufrecht zu erhalten."

Der Hauptausschuss dankte ganz ausdrücklich den vielen ehrenamtlichen und hauptamtlichen Helfern für ihre großartigen Leistungen. Sie hätten durch ihr Engagement nicht nur Menschen in Not geholfen sondern auch dazu beigetragen, dass Bild von Deutschland in der Welt nachhaltig positiv zu verändern.

Pressemitteilung “Flüchtlinge und Islam nicht pauschal verurteilen” als PDF

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