JÜDISCHE FREUNDE UND FREUNDINNEN
Buber-Rosenzweig-Medaille für Hanspeter Heinz und ZdK-Gesprächskreis "Juden und Christen"
"Etwas ganz anderes und viel Größeres als ein Dialog auf Augenhöhe ist eine Begegnung, in der einer zum anderen aufschaut, ihn höher achtet als sich selbst. Genau diese Erfahrung habe ich oft mit jüdischen Freunden und Freundinnen gemacht. Durch sie hat Gott mich Neues hören lassen, was ich in meiner eigenen Kirche und aus ihrer Geschichte bisher nicht gehört habe, was mir fehlte und mich jetzt bereichert." Mit diesen Worten beschreibt der katholische Pastoraltheologe Hanspeter Heinz seine Arbeit, für die er und der Gesprächskreis "Juden und Christen" beim
Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) gestern Mittag mit der Buber-Rosenzweig-Medaille 2015 ausgezeichnet wurden. Der Preis wurde im Ludwigshafener Theatersaal des Pfalzbaus zur Eröffnung der Woche der Brüderlichkeit verliehen.
Hanspeter Heinz habe sich in Publikationen über viele Jahre hinweg mit Themen der jüdisch-christlichen Beziehungen beschäftigt, so die Begründung der Juroren, dem Deutschen Koordinierungsrat der Gesellschaften für Christlich - Jüdische Zusammenarbeit (DKR). Besonders hervorzuheben sei seine Leitung des Gesprächskreises "Juden und Christen" beim ZdK, die er seit 1974 innehat. In diesem Gesprächskreis erarbeiten Persönlichkeiten aus Lehre und Forschung, orthodoxe und liberale Rabbiner, Laien und Priester, insgesamt 17 Christinnen und Christen sowie 15 Jüdinnen und Juden gemeinsam viel beachtete Stellungnahmen, die im In- und Ausland, aber auch in Fachkreisen und bei kirchlichen Autoritäten hohe Wertschätzung gefunden hätten. So dürften u.a. die Erklärung des Gesprächskreises von 1988 "Nach 50 Jahren – wie reden von Leid, Schuld und Versöhnung?", die kritische Stellungnahme in 2007 zur Revision des Karfreitagsgebets durch Papst Benedikt XVI., oder die 2009 erschienene Erklärung "Nein zur Judenmission – Ja zum Dialog zwischen Juden und Christen" als vorbildliche Meilensteine im katholisch-jüdischen Dialog gelten.
Hanspeter Heinz und der Gesprächskreis verkörpern, so der Koordinierungsrat, auf vorbildliche Weise, was die Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit mit ihrem Jahresthema für
2015 zum Ausdruck bringen möchten: "Im Gehen entsteht der Weg. Impulse christlich-jüdischer Begegnung". ZdK-Präsident Alois Glück: "Ohne das unermüdliche Engagement von Hanspeter
Heinz und den Mitgliedern des Gesprächskreises wäre der christlich-jüdische Dialog in unserem Land um ein Wesentliches ärmer!"
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