Große Erwartungen und Hoffnungen der deutschen Katholiken vor der Familiensynode
ZdK-Präsident Alois Glück begrüßt Erklärung "Gemeinsam Kirche sein"
Vor dem Auftakt zur Familiensynode im Vatikan unterstreicht die familienpolitische Sprecherin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Birgit Mock, dass die Katholikinnen und Katholiken in Deutschland große Erwartungen und Hoffnungen mit der Versammlung der Bischöfe verbinden.
Sie verweist auf zwei zentrale Aspekte, die das ZdK auch in seiner Stellungnahme zum Vorbereitungsdokument der Bischofssynode herausgestellt habe. "An erster Stelle steht für uns das Bekenntnis zum Lebensmodell der auf eine Ehe gegründeten Familie. Wir möchten Paare zum lebenslangen Ja zueinander und zur Gründung einer Familie ermutigen. Auf dieser Grundlage stehend, stellen wir aber auch eine Spannung und vielfach eine große Kluft zwischen der Lehre der Kirche zu Ehe und Familie und der von pluralen Familienformen geprägten heutigen Lebenswelt der Gläubigen fest. Es geht uns darum, statt eines defizitorientierten einen ressourcenorientierten Zugang zu dieser gesellschaftlichen und pastoralen Wirklichkeit zu finden. Ich bin überzeugt, dass das Modell der ehebasierten Familie ein großes Überzeugungspotential besitzt und insbesondere durch das Lebenszeugnis der Ehepaare und Familien selbst Attraktivität ausstrahlt. Auch andere verbindliche Lebens- und Familienformen wie nicht- und voreheliche Partnerschaften, zivile Zweitehen nach einer Scheidung, Ein-Eltern-Familien und gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften verwirklichen die Werte, die in einer Ehe gelebt werden. Sie sollten darin anerkannt und in der Seelsorge der Kirche begleitet werden", so Birgit Mock wörtlich.
Darüber hinaus gehe es bei der Bischofssynode aber noch um weit mehr als um Fragen der Ehe- und Familienpastoral und der Sexualethik. Eine zentrale Richtungsentscheidung für den weiteren Weg der Kirche sieht Birgit Mock im Umgang der Bischofssynode mit der Frage nach der Weiterentwicklung der kirchlichen Lehre. "Dafür sprechen viele Ergebnisse des Zweiten Vatikanischen Konzils. Ich wünsche mir, dass der Glaubenssinn des Gottesvolkes, der in den Befragungen im Vorfeld der Synode zum Ausdruck kam, von den Synodenvätern wirklich ernst genommen wird", betont sie. Ein Schlüssel zur Lösung der vielen schwierigen Fragen könne sein, das weltkirchliche Prinzip der Einheit in Vielfalt mit neuem Leben zu füllen.
Dabei werde in Deutschland besonders erwartungsvoll die Frage nach der Ermöglichung der vollen Teilhabe von geschiedenen und zivil wiederverheirateten Gläubigen am Leben der Kirche verfolgt. "Es wird ein Prüfstein für die von Papst Franziskus ausgerufene 'pastorale Wende' sein, ob die jeweilige Bischofskonferenz den Spielraum erhält, für ihren Zuständigkeitsbereich angemessene Standards zu entwickeln und zu definieren, wie das Seelsorgepersonal evangeliumsgemäß mit den Menschen umgeht, die in ihrer Ehe gescheitert sind. Wir sind dankbar, dass wir uns in dieser Frage mit den drei Bischöfen und Erzbischöfen, die für die Deutsche Bischofskonferenz an der Synode teilnehmen, einig wissen können", so die ZdK-Sprecherin.
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