Eine unmissverständliche Aufforderung zum Umdenken
ZdK-Präsident Glück zur Enzyklika "Laudato si"
"Papst Franziskus spricht erneut Klartext. Er erwartet von uns ein radikales Umdenken in unserer Art zu leben und zu wirtschaften. Mit unmissverständlichen und deutlichen Worten legt er eine notwendig schmerzhafte Analyse der Situation unserer Welt vor, die alle Menschen guten Willens wachrütteln muss", so der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Alois Glück, zu der heute veröffentlichten Enzyklika "Laudato si". "Das Wohl des schwächsten Gliedes, so seine Botschaft, bestimmt das Wohl und Wehe des Ganzen unserer Welt."
"In seiner Enzyklika beschreibt Papst Franziskus mit großer Kompetenz und hochengagiert die größte Herausforderung unserer Zeit, die dringend notwendige Suche nach einem Lebensstil und einer Wirtschaftsweise, die für diese Welt und alle, die in ihr leben und leben werden, Zukunftsperspektiven eröffnet", so der ZdK-Präsident. "Der Papst ist da absolut eindeutig. Es reicht nicht mehr, das Gemeinwohlprinzip nur für unser eigenes Leben zu bedenken, es geht um den Maßstab des Weltgemeinwohls. Der Mensch und seine Umwelt müssen dabei als eine untrennbare Schicksalsgemeinschaft gesehen werden."
Nach Auffassung des Präsidenten des ZdK zeigt die Botschaft des Papstes, dass es auf diesem Weg kein Zurück zu früheren Lebensweisen oder ein Zurück in die Welt von gestern geben kann. "Jetzt gilt es neue Leitbilder für den Fortschritt zu entwickeln", so Alois Glück, "Leitbilder für einen Fortschritt, der nicht mehr auf Kosten der Lebenschancen der kommenden Generationen und der ärmsten Regionen der Welt geht, einen Fortschritt, dessen Fundament Zukunftsverantwortung und Solidarität sind. Das Leitbild dieser Zukunftsstrategie muss der Maßstab der Nachhaltigkeit sein, ein Maßstab, der in den meisten Kulturen und Religionen dieser Welt beheimatet ist."
Mit seinem Schreiben wende sich Papst Franziskus in bisher nicht gekannter Offenheit an alle Menschen dieser Welt, so Alois Glück. Er appelliert an die Katholiken in Deutschland, sich mit dem Papst auf diesen Weg des Dialogs einzulassen und mit allen Interessierten das Gespräch über die ethischen Maßstäbe des persönlichen und politisch-gesellschaftlichen Handelns zu suchen.
Die Enzyklika "Laudato si" ist ein Stein, an dem sich viele stoßen werden", so der ZdK-Präsident, "sie kann damit aber auch Anstoß sein für einen weltweiten Dialog über die größte Herausforderung, vor der die Menschheit je gestanden hat, einen tiefgreifenden Wandel ihres Fortschrittsverständnisses."
"Wenn der Papst seinen Aufruf an die Weltgemeinschaft mit einem Gebet schließt, das alle Menschen, gleich welcher Konfession und Religion, die an einen persönlichen Gott glauben, beten können, dann kann die Weltverantwortung auch zu einer neuen Ökumene und einem neuen interreligiösen Dialog führen", glaubt der Präsident des ZdK.
Gerade für den 100. Katholikentag in Leipzig im kommenden Jahr, der unter dem Leitwort "Seht, da ist der Mensch" stehen wird, sei die Enzyklika ein unschätzbar wichtiger Impuls, zeige sie doch unendlich viel über die Größe und das Elend des Menschen.
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