"Aus christlichem Geist die Zeichen der Zeit aufnehmen und diese als Handlungs- und Gestaltungsauftrag begreifen."

Verleihung des Heinrich-Brauns-Preis

Alois Glück, Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), hat am 20. Mai 2015 die diesjährigen Träger des alle zwei Jahre durch das Bistum Essen verliehenen Heinrich-Brauns-Preises als "tätige Vermittler christlicher Soziallehre" gelobt: Der frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Dr. h.c. Nikolaus Schneider sowie Schwester Martina Paul und Klaus Peter Bongardt vom Sozialzentrum St. Peter in Duisburg stünden in ihrem Engagement für die "gelebte Einheit von Gottesliebe und Nächstenliebe".

Der Präsident wörtlich: "Christliche Soziallehre ist für die Gesellschaft und die Politik nicht die Abteilung Sanitätszug oder Reparaturbetrieb. Christliche Soziallehre ist unser ethisches und fachliches Fundament, unsere Orientierung für die Gestaltungsaufgaben in der Gesellschaft und in der politischen Verantwortung. Wir wollen nicht nörgelnde, besserwisserische Beobachter und Kritiker auf dem gepolsterten moralischen Hochsitz sein. Wir wollen aus christlichem Geist die Zeichen der Zeit aufnehmen und diese als Handlungsund Gestaltungsauftrag begreifen."

Alle drei Preisträger hätten dies in vorbildlicher Weise umgesetzt. Schneider sei zudem "Brückenbauer der Ökumene". Auch wenn beide Kirchen " immer wieder auch Meinungsverschiedenheiten" hätten, so sei die gemeinsame Position zu den grundsätzlichen ethischen Fragen am Ende des Lebens aktuell "besonders wichtig". "Damit haben die christlichen Kirchen, damit haben wir gemeinsam die Meinungsbildung zu den normativen Fragen der organisierten Unterstützung des Suizids, zur Grundsatzdebatte um die Würde des Menschen am Lebensende und im Sterben, zum Stellenwert der Würde des Menschen in der Hilfsbedürftigkeit, einen wirksamen Beitrag und eine zu beachtende Orientierung leisten können", unterstrich Glück.

Christen müssten vermitteln, dass das, was ihnen wichtig sei, wie z.B. die Würde des Menschen, der Maßstab der Gerechtigkeit, die entsprechenden Bedingungen für Ehe und Familie, für alle Menschen gleichermaßen wichtig ist, damit das Zusammenleben gelingen könne. Alois Glück dankte den Preisträgern: "Das Menschenbild des Grundgesetzes hat seine Quelle im christlichen Menschenbild. Wir Christen müssen die leidenschaftlichen Anwälte der Botschaft von Artikel 1 unseres Grundgesetzes sein."

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