ZdK-Präsident Glück: Werte Europas nicht vorschnell zur Disposition stellen
"Das Wahlergebnis gibt zu einigen Sorgen über den künftigen Weg und die künftige politische Kultur in Europa Anlass."
Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Alois Glück, hat mit Blick auf die Krise der Ukraine und die Politik Russlands davor gewarnt, grundlegende Werte Europas, wie das Selbstbestimmungsrecht der Völker und die friedliche Lösung von Konflikten auf dem Verhandlungsweg, vorschnell zur Disposition zu stellen.
"Jetzt ist der Testfall für die gerne gebrauchte Formulierung, dass Europa mehr ist als eine Wirtschaftsgemeinschaft, eine Wohlstandsmaschine", so Alois Glück. "Es geht auch beim Thema Ukraine um die Würde des Menschen, seinen Anspruch auf Freiheit und seine Verpflichtung zum verantwortlichen Handeln und nicht zuletzt um den Willen zur Verständigung und zur friedlichen Lösung der Konflikte."
Der ZdK-Präsident rief dazu auf, dies auch in die europapolitischen Diskussionen in Deutschland wieder stärker einzubringen. Zu lange habe man sich der Illusion hingegeben, Frieden und Freiheit, Rechtsstaat und Demokratie seien in Europa zur Selbstverständlichkeit geworden. "Nun erleben wir, dass das nicht so ist", so Glück. "Alte Geister werden wieder wach. Mit der Finanzkrise sind Vorurteile zwischen den Völkern Europas wieder aufgebrochen. Die Solidarität der Völker in Europa ist auf eine schwere Probe gestellt. Nationalistisch gefärbte Parolen und Abgrenzungen finden wieder Gehör."
Ausdrücklich bedauerte der Präsident des ZdK, dass diese Situation durch das Ergebnis der Wahlen zum Europäischen Parlament nicht einfacher geworden ist: "Das Wahlergebnis gibt zu einigen Sorgen über den künftigen Weg und die künftige politische Kultur in Europa Anlass."
Er rief insbesondere die politischen Kräfte der Mitte auf, den Verlockungen des Populismus entschieden zu widerstehen.
Haben Sie Fragen?
Telefon: +49 (0) 30 166380-630
E-Mail: presse(at)zdk.de