ZdK-Präsident Glück: Leiden und Sterben dürfen kein Tabuthema sein
"Leiden und Sterben, auch der Wunsch zu sterben, dürfen nicht als Tabuthemen verdrängt werden"
Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Alois Glück, hat zu einer breiten gesellschaftlichen Debatte über Leiden und Sterben aufgerufen. In der gegenwärtigen Debatte setzt sich das ZdK für ein Verbot jeder Form organisierter Suizidbeihilfe und gleichzeitig für den Ausbau der Palliativversorgung ein. Nach Überzeugung des ZdK-Präsidenten muss es aber im gesellschaftlichen Diskurs um mehr gehen als um Medizin und Pflege.
"Leiden und Sterben, auch der Wunsch zu sterben, dürfen nicht als Tabuthemen verdrängt werden", so Alois Glück in seinem Bericht zur Lage vor der ZdK-Vollversammlung am Freitag, dem 20. November 2014. In diesem Zusammenhang müsse auch über Selbstbestimmung gesprochen werden. Selbstbestimmung könne nicht so verstanden werden, dass jeder für sich allein lebt und stirbt. "Der Anspruch auf Selbstbestimmung ohne die Dimension der sozialen Verantwortung ist für jede Gesellschaft Gift", betonte Alois Glück. "Kein Mensch ist er selbst ohne soziale Bindung. Deshalb hat der Suizid auch eine Auswirkung auf andere Menschen."
Diskutiert werden müsse auch über Suizidprävention. Diese werde erheblich erschwert, wenn die Selbsttötung als Alternative zum Weiterleben und zur Entscheidung, den Weg einer Krankheit bis zum Ende zu gehen, gesellschaftlich akzeptiert werde, unterstrich Alois Glück. Darüber hinaus gelte es, die Rolle des Arztes, die Entwicklungen der Hochleistungsmedizin und nicht zuletzt die Sterbe- und Trauerkultur in den Blick zu nehmen.
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