Synode soll Verkündigung zu Fragen von Ehe und Sexualität grundlegend neu bedenken
"Ich stimme Bischof Bonny zu, dass die Synode in diesen Fragen dem Gewissen seinen rechtmäßigen Ort im Sprechen der Kirche zurückgeben sollte"
Die familienpolitische Sprecherin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Birgit Mock, erwartet von der bevorstehenden Weltbischofssynode zur Ehe- und Familienpastoral, dass sie ihre derzeitige Verkündigung zu Fragen der Ehe und zur Sexualität grundlegend neu bedenkt.
Nur so könne die Distanz der gläubigen Katholiken zur Verkündigung der Kirche, insbesondere zu Fragen des vorehelichen Zusammenlebens, des Umgangs mit wiederverheirateten Geschiedenen, der Bewertung von Homosexualität und von künstlicher Empfängnisverhütung, überwunden werden. "Die Synode sollte sich zum Ziel setzen, die Menschen in der Welt von heute in ihren Lebenswelten mit dem Kern des Ehe- und Familienverständnisses der katholischen Kirche zu erreichen", so Mock.
Die Antworten der deutschen Bischöfe auf den Fragebogen zur Vorbereitung der Synode hätten ungeschminkt gezeigt, dass das kirchliche Sprechen über die Ehe und Sexualität auch kirchennahe Katholiken vielfach nicht mehr erreiche. Zugleich sei deutlich geworden, wie wichtig den Gläubigen Ehe und Familie sind und dass sie nach wie vor hohe Erwartungen an das kirchliche Handeln zur ihrer Unterstützung haben. Aufgabe der Synode müsse es sein, eine zeitgemäße Antwort auf diese Erwartungen zu finden.
Birgit Mock erinnerte in diesem Zusammenhang an den vor kurzem bekannt gewordenen Brief des Bischofs von Antwerpen, Johan Bonny, zu den Fragestellungen der Synode. Mit seinem Schreiben habe er einen eindrucksvollen Impuls gegeben und einen wertvollen Beitrag zur Öffnung des Dialogs über die Verkündigung der Kirche zu Fragen der Ehe und Sexualität geleistet. "Ich stimme Bischof Bonny zu, dass die Synode in diesen Fragen dem Gewissen seinen rechtmäßigen Ort im Sprechen der Kirche zurückgeben sollte", so Mock.
In Bezug auf die Problematik der Gläubigen, die nach einer Scheidung eine zweite Zivilehe eingehen, erwartet die ZdK-Sprecherin, dass ein Weg gefunden wird, mit dem die Unauflöslichkeit der Ehe nicht in Frage gestellt wird, aber gleichzeitig zivil geschiedene Menschen, die in neuen Beziehungen leben und voll am Leben der Kirche teilnehmen wollen, einen Zugang zu den Sakramenten erhalten können.
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