ZdK-Sprecherin fordert menschenwürdige Arbeit für Hausangestellte
Konvention der UN-Arbeitsorganisation ILO ratifizieren
Die schwierigen Arbeitsbedingungen für Arbeitskräfte im Bereich privater Haushalte, insbesondere bei der Intensivpflege schwerkranker, dementer oder sterbender Menschen, müssen auch in Deutschland dringend verbessert werden.
„Wichtige Grundlage dafür ist“, so Eva Maria Welskop-Deffaa, Sprecherin des ZdK für Gesellschaftliche Grundfragen, „die zügige Ratifizierung der ILOKonvention ‘Menschenwürdige Arbeit für Hausangestellte‘. Deutschland macht auf diese Weise deutlich, dass wir gute Arbeit für alle, auch für die Fürsorgearbeit im Haushalt, gewährleisten wollen. Der Schutz der Privatsphäre und ein freier Tag pro Woche, wie sie in der Konvention gefordert werden, werden auch in Deutschland für viele Pflegekräfte im häuslichen Bereich in der Praxis nicht berücksichtigt“.
Am morgigen Donnerstag soll im Bundestag das Gesetz zur Ratifizierung der Konvention verabschiedet werden.
„Vor 150 Jahren waren es die männlichen Industriearbeiter und Handwerker, deren ausbeuterische Arbeitssituation politischen Handlungsbedarf erzeugte. Heute fordert uns sozialpolitisch die prekäre Lebenssituation der Frauen heraus, die oft als ‚24-Stunden-Hilfen‘ aus Osteuropa oder Asien nach Deutschland kommen und deren Leben durch verschiedene Formen der Fürsorge- und Pendelmigration geprägt ist, “ so Welskop-Deffaa.
Sie verweist darauf, dass unter den Vorzeichen des demografischen Wandels personenbezogene Dienstleistungen im Haushalt eine Wachstumsbranche seien. Immer mehr ältere pflegebedürftige Menschen könnten ihr Leben im eigenen Haushalt nicht ohne Hilfe bewältigen; für immer mehr Familien, in denen beide Eltern erwerbstätig seien, sei der Alltag nur dank haushaltsnaher Dienstleistungen stressfrei zu bewältigen. „Ein Großteil der Arbeit im Haushalt wird allerdings in der Schattenwirtschaft erbracht. Viele Hausangestellte arbeiten schwarz und haben weder eine Absicherung über die Sozialversicherung noch greifen wirksam die Regelungen des Arbeitsschutzes“, erklärte Welskop-Deffaa. „Hier besteht ein großer Handlungs- und Regelungsbedarf.
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