ZdK-Präsident Glück fordert Transparenz bei Aufarbeitung der Limburger Führungskrise
Das Prüfverfahren könnte nach Auffassung des ZdK-Präsidenten so ein Modellfall für andere Verfahren in der Kirche werden
Völlige Transparenz bei der Aufarbeitung der Leitungskrise im Bistum Limburg fordert der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Alois Glück.
Es sei wichtig, dass die von der Deutschen Bischofskonferenz eingesetzte Prüfungskommission die verschiedenen Sachverhalte im Zusammenhang mit dem Umbau des Bischofshauses und des Diözesanen Zentrums in Limburg gründlich durchleuchten könne und der Prüfbericht dann auch veröffentlicht werde, so der ZdK-Präsident in seinem Bericht zur Lage vor der Vollversammlung am Freitag, dem 22. November 2013. Nur so könne man den längst kursierenden Verschwörungstheorien, hier solle ein theologisch unbequemer Bischof beiseite geschafft werden, überzeugend begegnen.
In Limburg gehe es nicht um einen theologischen Richtungsstreit, sondern um die Kosten des Bauprojekts, die Informationspolitik, die Rolle des Bischofs, ebenso aber auch von Mitarbeitern und die Rolle der Gremien, so Glück. In diesem Zusammenhang begrüßte er die richtungsweisende Entscheidung von Papst Franziskus, Bischof Tebartz-van Elst und der Diözese eine Auszeit zu ermöglichen, ein Moratorium, in dem die erhobenen Vorwürfe in einem fairen, transparenten Verfahren einer Klärung zugeführt werden.
Das Prüfverfahren könnte nach Auffassung des ZdK-Präsidenten so ein Modellfall für andere Verfahren in der Kirche werden: "Es ist ja leider so, dass wir in unserer Kirche bei vielen Vorgängen und Sachverhalten einen Mangel an Transparenz, an Anhörung aller Beteiligten haben, etwa im Sinne einer unabhängigen Verwaltungsgerichtsbarkeit. Ich finde, es ist Zeit, hier endlich weiterzukommen!"
Gremienarbeit hat Schutzfunktion
Die Erfahrungen in Limburg zeigten aber auch, wie wichtig eine funktionierende, korrekte Gremienarbeit und die qualifizierte Beteiligung von fachlich geeigneten und selbstbewussten Laien ist, betonte Glück. Wenn es nur bei einer im Zweifelsfall folgenlosen Beratungstätigkeit bleibe, empfänden viele qualifizierte Personen solche Tätigkeiten nur als Alibi und seien kaum bereit mitzuarbeiten. Strukturen müssten auch nach außen nachvollziehbar und vertrauensstiftend sein. "Qualifizierte Gremienarbeit hat auch eine Schutzfunktion für die Entscheider, seien es Bischöfe, Pfarrer oder Laien. Dafür braucht es freilich eine entsprechende Führungs- und Leitungskultur. Wenn Hinweise auf Bedenken oder Widerspruch durch Mitarbeiter oder Gremienmitglieder vermeintlich 'ungehörig' sind oder gar zu einer Mutprobe werden, wird eben geschwiegen", so der Präsident des ZdK wörtlich.
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