ZdK-Präsident Glück erwartet Fortsetzung der wissenschaftlichen Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche

„Das Anliegen und die Aufgabe einer unabhängigen, wissenschaftlichen Maßstäben entsprechenden Untersuchung sind damit aber nicht erledigt“

Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Alois Glück, bedauert, dass das beschlossene Projekt einer unabhängigen wissenschaftlichen Untersuchung über das Ausmaß sexueller Gewalt in der Kirche und tiefer liegende Ursachen nicht in der vereinbarten Weise realisiert werden kann.

„Das Anliegen und die Aufgabe einer unabhängigen, wissenschaftlichen Maßstäben entsprechenden Untersuchung sind damit aber nicht erledigt“, unterstreicht Alois Glück. „Wir gehen davon aus, dass in einem neuen Projekt mit Opfern und Tätern diese Forschungsarbeit und Aufklärung als Basis für eine umfassende und langfristige Präventionsstrategie geleistet werden.“

Ihm sei im Einzelnen nicht bekannt, warum die bis zuletzt geführten Verhandlungen nicht zu einem erfolgreichen Abschluss geführt hätten, betont der ZdK-Präsident, diese Entwicklung dürfe aber nicht verdecken, dass die katholische Kirche in Deutschland sich wie keine andere gesellschaftliche Gruppe und Organisation mit der Wirklichkeit des sexuellen Missbrauchs in ihren eigenen Reihen auseinander gesetzt und Konsequenzen gezogen habe. „Die Deutsche Bischofskonferenz hat für die Kirche die große Schuld gegenüber den Opfern bekannt. Sie hat die Leitlinien für den Umgang mit sexuellem Missbrauch Minderjähriger durch Kleriker, Ordensangehörige und andere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Bereich der Deutschen Bischofskonferenz verbessert. In den Diözesen und in unseren kirchlichen Gemeinschaften wurden Präventionsstrategien entwickelt und werden derzeit umgesetzt. Mit der Beauftragung von Bischof Dr. Stephan Ackermann wurden weitere wichtige Initiativen entwickelt und Gespräche mit Opfern geführt. Bischofskonferenz und Ordensobernkonferenz haben die materiellen Leistungen der katholischen Kirche in Anerkennung des Leids geregelt“, unterstreicht Glück.

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