Den Wandel gestalten

ZdK-Präsident Glück zieht Zwischenbilanz im Dialogprozess

"Es hat sich sehr viel verändert in unserer Kirche und gleichzeitig gibt es noch viel zu tun", so die Zwischenbilanz des Präsidenten des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Alois Glück, zum Dialogprozess in der katholischen Kirche in Deutschland.

Seit dem Auftakt in Mannheim sei viel neues Vertrauen gewachsen, unterstrich Glück am Freitag, dem 13. September 2013, vor den Teilnehmern des dritten Gesprächsforums in Stuttgart. Nicht zuletzt habe sich die Gesprächskultur in der Kirche deutlich verbessert. Der Dialogprozess habe in einer Situation begonnen, die von einer großen Sehnsucht nach angstfreier Kommunikation in der Kirche geprägt war. "Die Tagungen von Mannheim und Hannover haben uns gezeigt, dass es kein Tabuthema mehr gibt", so Glück.

Trotzdem wünsche er sich, dass die Kirche in Deutschland sich noch mehr von Papst Franziskus anregen lasse, Mut zu zeigen und sich von der Sprachlosigkeit in manchen Themen zu befreien. "Wir müssen noch mehr sprachfähig werden, zum Beispiel auch in den Fragen der Sexualethik", forderte Glück.

Die drei Gesprächsforen des Dialogprozesses haben nach Einschätzung des ZdK-Präsidenten darüber hinaus die große Übereinstimmung der großen Mehrheit aller Katholiken über die Situation der Kirche in Deutschland und notwendige Veränderungen gezeigt. "Niemand kann mehr sagen, die drängenden Themen seien nur ein Anliegen von Randgruppen. Sie sind in der Mitte der Kirche angekommen", so Glück.

Eindrücklich bat er die Bischöfe, in der Frage der geschieden Wiederverheirateten so zügig wie möglich zu tragbaren Lösungen in Sinne der vollen Teilhabe am Leben der Kirche zu kommen. "Dies ist ein Schlüsselthema für den weiteren Weg der katholischen Kirche in Deutschland."

Ein weiteres Schlüsselthema ist nach Überzeugung von Alois Glück die Zukunft der Gemeinden, der Seelsorge und ihrer Strukturen. "Die Kirche muss vor Ort als Gemeinschaft erfahrbar bleiben", forderte Glück. "Dies ist ein Thema, das die engagierten Gläubigen am meisten berührt." Er forderte dazu auf, nach Wegen zu suchen, die die Erfahrungen einzelner Diözesen für die ganze Kirche in Deutschland fruchtbar machen könnten.

"Wir stehen vor der Frage: Wollen wir den Wandel in Gesellschaft und Kirche gestalten oder nur passiv erleiden? Lassen Sie uns die kommenden zwei Jahre des Dialogprozesses nutzen, den Wandel aktiv zu gestalten", rief Glück die Teilnehmer der Stuttgarter Tagung auf.

Pressemitteilung "Den Wandel gestalten" als PDF

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