ZdK-Präsident Glück lobt positive Eigendynamik des Dialogprozesse
„Dafür sehe ich hoffnungsvolle Ansätze in unserem Dialog“
In seinem Bericht zur Lage vor der Vollversammlung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) am Freitag, dem 23. November 2012, in Bonn hat der Präsident des ZdK, Alois Glück, die positive Eigendynamik des Dialogprozesses in der katholischen Kirche gelobt. Dieser sei nicht auf die der Bundesebene begrenzt, sondern in den Gemeinschaften der Kirche und in den allermeisten Diözesen angekommen.
Spürbar werde die Dynamik auch in der zunehmend angstfreien Gesprächs- und Diskussionskultur. „Gemessen an der Situation vor 2010 wird, so jedenfalls meine Beobachtung, weithin wieder offener und ehrlicher miteinander geredet“, so Glück wörtlich. „Das ist eine Grundvoraussetzung, vor allen Sachfragen, damit unsere Kirche eine neue innere Lebendigkeit, ein gutes Miteinander und neue Ausstrahlung und Anziehungskraft entwickelt.“
Er erinnert in diesem Zusammenhang an den Ruf von Papst Johannes XXIII. zum Konzil, "die Fenster zu öffnen". Beim Konzil habe es dann eine Eigendynamik des Heiligen Geistes gegeben. Damit dies geschehen könne, brauche es entsprechende Voraussetzungen im Inneren der Kirche. „Dafür sehe ich hoffnungsvolle Ansätze in unserem Dialog“, unterstrich der ZdK-Präsident. „Aber es muss noch viel wachsen, vor allem muss noch viel Angst überwunden werden. Die Zurückhaltung und Vorsicht, ja manchmal auch Angst bei vielen in unserer Kirche, die in Führungsverantwortung sind, ist oft lähmend. Der beste Weg, dies zu überwinden, ist, untereinander Vertrauen aufzubauen, und Gottvertrauen.“
Als positive Zwischenergebnisse des Dialogprozesses würdigte Glück das Dokument der Gemeinsamen Konferenz zum "Zusammenwirken von Charismen und Diensten im priesterlichen, prophetischen und königlichen Volk Gottes", und den Brief der deutschen Bischöfe an die Priester in Deutschland. In diesen Dokumenten werde die gemeinsame Verantwortung aller Getauften hervorgehoben. Zu den wichtigsten Aufgaben der Priester zähle demnach die Förderung und Entfaltung der Charismen der Laien. „Ich verstehe diesen Brief auch als eine Absage an den von einem Teil der jüngeren Priester gepflegten Klerikalismus mit Selbsterhöhung gegenüber den Laien, insbesondere Frauen, und entsprechendem Herrschaftsanspruch,“ so Glück wörtlich. „Diese beiden Dokumente können wegweisend und prägend werden für eine der wichtigsten Weichenstellungen für die katholische Kirche in Deutschland in diesen Jahren, die künftige Seelsorgestruktur in den Pfarreien.“
Mit großer Sorge sehe er, dass die Neustrukturierung der Pfarrseelsorge weithin primär als eine organisatorische Maßnahme auf der Basis von Mangelverwaltung umgesetzt werde. Notwendig sei aber eine "situationsbezogene Gemeindeentwicklung".
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