ZdK-Präsident Glück lobt deutsche Sozialverfassung
Noch vor einem Jahrzehnt habe Deutschland als das kranke Land Europas gegolten.
Angesichts der vielfältigen, insbesondere wirtschaftlichen Krisen in Europa und weltweit hat sich nach Überzeugung des Präsidenten des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Alois Glück, die deutsche Sozialverfassung, die soziale Marktwirtschaft bewährt.
„Eine Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung, in der nicht die Kapitalrendite sondern der Mensch im Mittelpunkt steht, in der die Innovationskraft von Markt und Wettbewerb mit sozialem Ausgleich gleichberechtigt verbunden ist, hat sich als überlegen und zukunftsweisend erwiesen“, so Glück wörtlich in seinem Bericht zur Lage vor der ZdK-Vollversammlung am Dienstag, dem 15. Mai 2012 in Mannheim.
Noch vor einem Jahrzehnt habe Deutschland als das kranke Land Europas gegolten. Eine für viele auch sehr schmerzliche und mit vielen politischen Spannungen verbundene Reformpolitik etwa mit der Flexibilisierung des Arbeitsmarkts und einer ersten Anpassung des Rentensystems an die Demografie und vor allem die jahrelange Zurückhaltung bei der Lohnentwicklung hätten die jetzige Entwicklung und die heutige Situation Deutschlands eröffnet. „Die politische und gesellschaftliche Stabilität unseres Landes in dieser schwierigen Umstellungsphase und in der gegenwärtigen Situation hat wesentlich mit dem lange Zeit von vielen pauschal beschimpften und kritisierten Sozialstaat und mit einer verantwortungsbewussten Politik der Gewerkschaften zu tun. Dies wird mittlerweile sogar international anerkannt, wie auch der Nutzen der Mitbestimmung in den Betrieben.“
Der ZdK-Präsident warnte gleichzeitig vor der Illusion, dass Deutschland eine „Insel der Seligen“ sein könne. Auch Deutschland könne es auf Dauer nur gut gehen, wenn es den europäischen Nachbarn gut geht, weil es auf deren und auf den weltweiten Märkten seinen Wohlstand verdiene. „Wir sind in einer wechselseitigen Abhängigkeit. In Europa sitzen wir alle in einem Boot. Deutschland ist als finanzstarkes Land nicht einseitig zur Solidarität aufgefordert, sondern es lebt vom Funktionieren des Gesamtsystems“, so Alois Glück wörtlich. „Mit dem Selbstbewusstsein der vorher geschilderten Erfahrungen im Vergleich der Systeme und aus christlicher Verantwortung müssen wir uns gerade in der europäischen Politik noch wirksamer einbringen als früher.“
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