ZdK-Präsident Glück: Christen und Muslime müssen Partner in der pluralistischen Gesellschaft sein
"Christen und Muslime haben gemeinsam den Auftrag unsere Gesellschaft auf der Grundlage gemeinsamer Überzeugungen mitzugestalten."
„Christen und Muslime haben gemeinsam den Auftrag unsere Gesellschaft auf der Grundlage gemeinsamer Überzeugungen mitzugestalten. Deshalb braucht der interreligiöse Dialog unseren beständigen Einsatz “, fordert der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Alois Glück, mit Blick auf die der Zdk-Vollversammlung vorliegende Erklärung des Gesprächskreis "Christen und Muslime" beim ZdK mit dem Titel "Christen und Muslime – Partner in der pluralistischen Gesellschaft".
Glück verwies in seinem Bericht zur Lage vor der ZdK-Vollversammlung am Freitag, dem 23. November 2012, auf Erfahrungen der letzten Monate, die deutlich machten, dass das Zusammenleben unterschiedlicher Weltanschauungen und Religionen in einer pluralen Gesellschaft nicht immer friedlich und konfliktfrei verlaufe.
So erinnerte er an die antisemitischen Übergriffe in der Öffentlichkeit, von denen auch ein ehemaliges Mitglied des Gesprächskreises "Juden und Christen" beim ZdK, Rabbiner Daniel Alter, betroffen war, und lenkte den Blick auf die Debatte über das sogenannte Beschneidungsurteil des Kölner Landgerichts. Die völlig legitime Auseinandersetzung über den Konflikt zwischen unterschiedlichen Grundrechten, nämlich dem Recht auf Religionsfreiheit, dem Recht auf körperliche Unversehrtheit und dem Elternrecht auf Erziehung, sei nur ein Teil der Diskussion gewesen. „Gleichzeitig wurden respektlose und verunglimpfende antireligiöse Stimmen laut, und dies gegenüber dem Judentum, gegenüber dem Islam wie auch gegen die öffentliche Präsenz von Religionen insgesamt.“
Auch die Verletzung religiöser Gefühle, unter anderem durch einen, den Religionsstifter Mohammed verunglimpfenden Film, aber auch durch ehrverletzende Darstellung des Papstes, habe viele Gläubige provoziert. In manchen Fällen sei diese Provokation für den Aufruf zur Gewalt instrumentalisiert worden. So komme es, etwa im Fall von gewaltbereiten Salafisten, zu einer politischen Radikalisierung, die eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit darstelle. Zugleich entstehe auf diese Weise in der Öffentlichkeit ein verzerrtes Bild des Islam, der als Bedrohung und nicht als gesellschaftliche Ressource wahrgenommen wird, obwohl in Deutschland das friedliche Zusammenleben der Angehörigen unterschiedlicher Religionen die Regel sei.
„Diese drei Beispiele unterstreichen die Notwendigkeit des interreligiösen Dialogs. Er braucht unseren beständigen Einsatz. Es gibt vieles, das uns als Christen, Juden und Muslime verbindet“, so Glück wörtlich.
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