Gerechtigkeitslücken in der Rente schließen

Für die verbesserte Rentenanrechnung der Kindererziehung hat sich Alois Glück, Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), vor dem Hintergrund der aktuellen Rentendebatte ausgesprochen.

Für die verbesserte Rentenanrechnung der Kindererziehung hat sich Alois Glück, Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), vor dem Hintergrund der aktuellen Rentendebatte ausgesprochen. "Bei der Berücksichtigung der Erziehung von Kindern, die vor 1992 geboren wurden, gibt es seit Jahren eine offenkundige Gerechtigkeitslücke, die bei einer Rentenreform auf jeden Fall geschlossen werden müsste", betonte Glück. "Es ist und bleibt ein ethisch gehaltvoller und trotz aller bereits erreichten Fortschritte noch nicht eingelöster Anspruch an unsere soziale Sicherung, die Erziehung von Kindern als Grundlage des Generationenvertrags angemessen zu berücksichtigen." Hier sei auch an den Auftrag des Bundesverfassungsgerichts zu erinnern, dass die generative Leistung der Eltern stärker in den Sozialversicherungen zu berücksichtigen sei.

Die Diskussion der letzten Tage über die Ergänzung des Rentenrechts um eine Zuschussrente für von Altersarmut bedrohte Geringverdiener zeige, dass es in den Parteien noch großen Diskussionsbedarf gebe, wie man in Zukunft ordnungspolitisch sauber und effektiv mit der drohenden Altersarmut umgehen wolle. In dieser kontroversen Diskussion müsse zunächst einmal herausgestellt werden, wo es einen objektiv unstrittigen Mangel gebe, nämlich bei der ungleichen Behandlung von Eltern, so Glück. Je nach Geburtsjahr der Kinder werden ein oder drei Jahre Kindererziehungszeit für die gesetzliche Rente anerkannt.

Glück würdigte auch die Leistung der katholischen Verbände, die seit vielen Jahren auf die Problematik der drohenden Altersarmut und der Ungleichbehandlung der Elterngenerationen aufmerksam gemacht und alternative Konzepte vorgelegt haben. "Gerade die Mütter von heute erwachsenen Kindern hatten viel weniger Möglichkeiten als die jungen Eltern von heute, Beruf und Familie miteinander zu vereinbaren. Viele von ihnen haben durch vergleichsweise lange Abwesenheitszeiten vom Arbeitsmarkt und entsprechende Wiedereinstiegsschwierigkeiten nur geringe eigene Rentenanwartschaften. Ich unterstütze das große Engagement insbesondere der katholischen Frauenverbände, die sich für eine Angleichung der rentenrechtlich anerkannten Kindererziehungszeiten einsetzen", stellte der ZdK-Präsident heraus.

Pressemitteilung "Gerechtigkeitslücken in der Rente schließen" als PDF

Diesen Artikel teilen: