ZdK-Präsident Glück: Papstbesuch war Stärkung und Herausforderung

Ausdrücklich stellte Glück fest, dass der Papst bei seiner Rede nicht für den Rückzug aus der Welt plädiert habe.

Als Stärkung und Herausforderung hat der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Alois Glück, den Deutschlandbesuch von Papst Benedikt XVI. gewürdigt.

Vor der Herbstvollversammlung des ZdK am Freitag, dem 18. November 2011, bewertete Glück die Begegnung der ZdK-Delegation mit dem Papst als eine besondere Anerkennung des Zentralkomitees als die repräsentative und legitimierte Vertretung der katholischen Laien in Deutschland, in der sich die Vielfallt des kirchlichen Lebens und der Glaubenswege versammelt. Er erinnerte daran, dass der Papst dieses Engagement mit ausdrücklichem Bezug auf das Statut des ZdK gewürdigt hat.

Die ökumenische Begegnung in Erfurt sieht der ZdK-Präsident als Auftrag, in dem gemeinsamen Bemühen um Einheit unter den Kirchen nicht nachzulassen. „Es ist eine wichtige und unverzichtbare Aufgabe aller Gläubigen, den ökumenischen Dialog, die Kooperation und das gewachsene Vertrauen weiter zu pflegen“, betonte Glück wörtlich.

Eine besondere Herausforderung sieht der Präsident des ZdK in den Botschaften des Papstes bei seiner Rede in Freiburg, so zum Beispiel in der Feststellung, dass die katholische Kirche in Deutschland einen Überhang an Organisation und im Vergleich dazu ein Defizit an Geist habe. Glück erinnerte daran, dass alle Institutionen in der Gefahr stünden, sich zu verfestigen und zum Selbstzweck zu werden. Das gelte für die Kirche in Deutschland, für ihre Institutionen und Organisationen und damit auch die Vereinigungen von Laien, ebenso für die Weltkirche und die Kirche in Rom. Er forderte dazu auf, sich der Frage zu stellen, wie Ämter und Strukturen dazu dienen, Jesus Christus und seine Botschaft den Menschen von heute zu vermitteln.

Ausdrücklich stellte Glück fest, dass der Papst bei seiner Rede nicht für den Rückzug aus der Welt plädiert habe. Vielmehr habe er die Katholiken dazu aufgefordert, ihre Beziehung zur Welt immer wieder zu überprüfen. „Glaube und Kirche können nur dann als Sauerteig wirken, wenn sie sich nicht vordergründig anpassen, sondern immer wieder Herausforderung und nötigenfalls Provokation gegenüber Strömungen und Kräften sind, die beispielsweise den Menschen auf seinen Nutzen oder seine Leistung reduzieren und den Materialismus in den Mittelpunkt aller Anstrengungen und Werte stellen“, so Glück wörtlich.

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