Sprecher des Gesprächskreises "Juden und Christen" zu Besuch im Vatikan

In der offenen, freundschaftlichen Atmosphäre wurden auch die wichtigsten aktuellen Fragen im christlich-jüdischen Dialog angesprochen

Professor Hanspeter Heinz und Landesrabbiner Henry G. Brandt besuchten am 10. Februar 2011 Kardinal Kurt Koch im Vatikan. Die beiden Gäste informierten den Kardinal, der seit kurzem für die religiösen Beziehungen der katholischen Kirche zu den Juden verantwortlich ist, über die Arbeit des Gesprächskreises "Juden und Christen" beim Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) und des Deutschen Koordinierungsrates der Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit. In der offenen, freundschaftlichen Atmosphäre wurden auch die wichtigsten aktuellen Fragen im christlich-jüdischen Dialog angesprochen: die Haltung der Kirche zur "Judenmission", die Bedeutung des Sabbats und des Sonntags für die Gesellschaft, die Zusammenarbeit in sozial-ethischen Aufgaben, die Karfreitagsfürbitte im "Tridentinischen Ritus". Die Besucher wollen Kardinal Koch bei passender Gelegenheit nach Deutschland einladen. Denn Dialog und Kooperation, darin war man sich einig, können ohne personale Beziehungen nicht gedeihen.
Ein zweiter Besuch galt Kardinal Walter Kasper, dem Vorgänger von Kardinal Koch im Amt, um ihm für die gute Zusammenarbeit zu danken. Brandt und Heinz wünschen sich, wegen seiner großen Erfahrung, die Verbindung zu ihm auch in seinem Ruhestand aufrechtzuerhalten. Im herzlichen Austausch in seiner Wohnung bedachten sie den Verlauf der christlich-jüdischen Beziehungen während seiner zehnjährigen Amtszeit. Trotz mancher Stolpersteine – so die einmütige dankbare Feststellung in beiden Gesprächen – hat sich das Verhältnis zwischen der katholischen Kirche und den Juden seit dem Konzil so grundlegend zum Guten gewendet, wie man es sich in der Vorkriegszeit nicht einmal hätte träumen lassen.

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