Der drohenden Altersarmut politisch entgegenwirken

ZdK-Präsident Glück warnt vor Fehleinschätzung der Entspannung am Arbeitsmarkt

"Der allmählich heraufziehenden Altersarmut muss endlich auch politisch ernsthaft begegnet werden“, fordert der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Alois Glück. "Seit einigen Monaten registrieren wir eine überraschend gute wirtschaftliche Entwicklung und einen beachtlichen Rückgang der Arbeitslosenzahlen. Die Freude darüber darf uns aber nicht blind machen für die langfristigen Herausforderungen der gewandelten Arbeitswelt, zum Beispiel die drohende Altersarmut trotz Beschäftigung", mahnte Alois Glück am Freitag, dem 28. Januar 2011, vor dem ZdK-Hauptausschuss. 

Stärker als die Beschäftigungsquote sei in den vergangenen Jahren der Anteil der atypisch Beschäftigten an allen Arbeitnehmern gestiegen. "Wenn es immer mehr Arbeitnehmer in Teilzeit, Zeitarbeit, befristeten Verträgen und ausschließlich geringfügiger Beschäftigung gibt, hat das Rückwirkungen auf unser Rentenversicherungssystem, das auf lebenslange Vollzeitbeschäftigung zugeschnitten ist", so Glück. Gerade bei Niedriglöhnen und längeren Phasen der Arbeitslosigkeit werde es nach geltendem Recht künftig kaum noch möglich sein, eine Rente oberhalb der Armutsgrenze zu beziehen, auch wenn die Versicherten langjährig ihre Beiträge gezahlt haben. Eine besondere Herausforderung stelle überdies die wachsende Zahl der Beschäftigten dar, die nur unzureichend in die Alterssicherungssysteme eingebunden und bei fehlenden eigenen Ersparnissen im Alter auf die staatliche Grundsicherung angewiesen seien. 

"Es ist nicht nachvollziehbar, warum die im Koalitionsvertrag vereinbarte Regierungskommission zur Bekämpfung der Altersarmut noch immer nicht die Arbeit aufgenommen hat," kritisierte der ZdK-Präsident. Überdies müsse bei der Einrichtung der Kommission darauf geachtet werden, dass es nicht nur um kurzfristig beruhigende Reparaturarbeiten gehe, wie zuletzt bei der so genannten Rentengarantie. "Die Zukunftsfähigkeit der gesetzlichen Rentenversicherung steht im engen Zusammenhang mit der Ausrichtung von Reformschritten an den Prinzipien der christlichen Sozialethik", betonte Glück.

Pressemitteilung “Der drohenden Altersarmut politisch entgegenwirken"” als PDF

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