Geschlechtervielfalt in Wort und Schrift

Erklärung der digitalen Vollversammlung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK)

Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken anerkennt, dass es Menschen gibt, die sich nicht den Geschlechterkategorien männlich und weiblich zuordnen können oder wollen. Diese Realität anzuerkennen bedeutet, sie als Teil der sehr guten Schöpfung Gottes wertzuschätzen. Die Wirklichkeit ist komplexer als die klassische binäre Lesart der Schöpfungsordnung es darstellt. Alle Menschen, unabhängig ihres Geschlechts sind Ebenbilder Gottes – darin liegt auch ihre Würde als Menschen begründet. Ein Ausschluss von intersexuellen, transsexuellen oder queeren Menschen aus dieser Schöpfungstheologie entspricht nicht unserem christlichen Menschenbild und Werteverständnis und verletzt die Menschenrechte.

Sprache bestimmt unser Denken sowie unser Bewusstsein und sie schafft Realitäten. Durch einen sensiblen Sprachgebrauch tragen wir aktiv zur Gleichberechtigung aller Menschen und zu einer wertschätzenden Ansprache bei. Sprache bildet die jeweils aktuellen gesellschaftliche Strukturen ab. Die Berücksichtigung verschiedener geschlechtlicher Identitäten in der Verwendung von Sprache ist ein erster Schritt zur Anerkennung jedes Menschen und seiner Würde. Die Verwendung geschlechtergerechter Sprache macht Frauen, Männer und weitere Menschen sichtbar.

Deswegen verwendet das Zentralkomitee der deutschen Katholiken in jeder schriftlichen Kommunikation eine geschlechtersensible bzw. -gerechte Sprache, welche alle Menschen auch jenseits der Zweigeschlechtlichkeit einschließt und adressiert. Wünschenswert ist darüber hinaus eine geschlechtersensible und - gerechte Sprache in der mündlichen Kommunikation. Dabei werden Geschlechterstereotype sensibel und kreativ durchbrochen. Im geschriebenen Wort wird der Asteriskus (das Gender*Sternchen) verwendet. Im mündlichen Seite Sprachgebrauch soll die Verwendung des Gender*Sternchens durch eine Pause an der Stelle des Sternchens ausgedrückt werden.

Erklärung “Geschlechtervielfalt in Wort und Schrift” als PDF

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